OMAN 1971
„Das Sultanat Oman war zwar vor dem Umsturz nominell ein unabhängiger Staat, doch die Streitkräfte wurden von britischen Offizieren geführt. Oberbefehlshaber war ein englischer General. Die Truppen bestanden nahezu ausschließlich aus pakistanischen Söldnern. Andererseits konnte die marxistische Guerilla sich nicht nur im Dhofar behaupten, sondern auch in anderen Gebieten des Landes Fuß fassen. Die Engländer glaubten, diese Entwicklung aufhalten zu können, indem sie das Land ins ’20. Jahrhundert führten‘, das heißt, der westlichen Wirtschaft öffneten. Doch davon wollte der alte Imam nichts wissen. Das moderne Leben, so meinte er, bringe Unglück über sein Volk. Angesichts dieser Unnachgiebigkeit entschlossen sich die Engländer, den Imam zu stürzen und seinen in England erzogenen Sohn Qabus auf den Thron zu bringen. Schon am nächsten Tag standen die westlichen Unternehmer und Rohstoff Spekulanten Schlange vor den englischen Konsulaten, denn dort wurden die Einreisevisa nach Oman erteilt. Der Sturm auf Oman hatte begonnen.
Während marxistische Guerilleros im Süden des Landes vom wissenschaftlichen Sozialismus träumten, begann im Norden der Ansturm des wildesten Kapitalismus auf eine sehr komplexe Stammesgesellschaft.“
Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Rosy Rouleau
Kamera: Gordian Troeller
Länge: 52 Minuten
Farbe
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