Angola, 1993
Angola macht keine Schlagzeilen, obwohl dort weit mehr gemordet und verwüstet wird als in Ex-Jugoslawien, Georgien und Aserbaidschan zusammen. Eine Million Flüchtlinge, 600.000 Tote, 100.000 Krüppel. Etwa ein Drittel des Landes ist durch rund 20 Millionen Minen für die Landwirtschaft nicht nutzbar. Ein Projekt des kalten Krieges. 1971 hatte die MPLA, eine marxistisch orientierte Freiheitsbewegung, die Portugiesen zur Aufgabe ihrer Kolonie gezwungen und die Macht ergriffen. Daraufhin finanzierten und bewaffneten Südafrika und die USA eine Gegenbewegung, die sich demokratisch nannte, die UNITA. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einigten sich die Kriegsparteien auf freie Wahlen unter internationaler Kontrolle. Jonas Sambivi, der Chef der UNITA, verlor die Präsidentenwahl. Also focht er sie an und begann den Krieg von neuem. Das Morden geht weiter. Die Zahl der Kinder, die getötet wurden oder an Entbehrungen starben wird auf 300.000 geschätzt. Der Film zeigt, wie die Überlebenden zurechtkommen.
Gordian Troeller
Mitarbeit: Ingrid Becker-Ross
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Karin Beißel, Brigitte Dahm-Bauchwitz
Schnitt: Ingeburg Forth
Länge: 33 Minuten
Erstausstrahlung: RB 1993
- Am Rande der Hölle15,00 €