Südsudan, 1990
Nachdem der autonome Status des Südens 1983 von der Regierung in Khartum annulliert wurde, herrscht im Sudan erneut Bürgerkrieg. Zwei ethnisch und religiös völlig unterschiedliche Volksgruppen, die 1956 nach der Unabhängigkeit von Großbritannien zu einem Staat vereint wurden, kämpfen gegeneinander.
Es sind die schwarzen Bevölkerungsgruppen des Südens, deren Glaube auf den traditionellen Naturreligionen basiert, und die muslimische Bevölkerung des Nordens, die sich als Araber verstehen und daraus ihre Überlegenheit herleiten.
Der Krieg im Sudan wurde in den hiesigen Medien kaum wahrgenommen. Fast ein Drittel der sieben Millionen Südsudanesen wurde zur Flucht gezwungen, Hunderttausende sind verhungert oder wurden getötet. Fast alle Kinder leiden an chronischer Unterernährung.
Die meisten Schulen der Region wurden zerstört, so daß 90% der Kinder seit Jahren keinen Unterricht mehr erhielten. Dörfer des Südens werden von arabischen Milizen überfallen. Erwachsene werden getötet, nicht selten sind die Kinder Zeugen der Ermordung ihrer Familie. Die Kinder aber werden mitgenommen und als Sklaven gehalten oder verkauft.
Gordian Troeller
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Klaus P. Petri
Schnitt: Annerose Koop
Länge: 30 Minuten
Erstausstrahlung RB 17.09.1990
- Die neuen Sklaven15,00 €