{"id":54143,"date":"2017-03-11T14:18:42","date_gmt":"2017-03-11T13:18:09","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=54143"},"modified":"2020-07-30T00:16:50","modified_gmt":"2020-07-29T22:16:50","slug":"fuer-erwachsene-verboten-indien","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/zeitungsreportagen\/die-frauen-dieser-welt\/fuer-erwachsene-verboten-indien\/","title":{"rendered":"F\u00fcr Erwachsene verboten (Indien)"},"content":{"rendered":"

Stern, <\/em>Heft 43, 24. Oktober 1965
<\/em><\/p>

Wir sitzen in einer kleinen H\u00fctte im indischen Dschungel. Um uns sind nur Kinder zwischen f\u00fcnf und siebzehn Jahren. Es ist Abend. W\u00e4hrend die Kleinen in einer Ecke spielen, verteilen die Gro\u00dfen die Rollen f\u00fcr die Nacht.
\u201eWillst du heute dein Lager mit Mukwab teilen?\u201c fragt der Chef der Gruppe ein M\u00e4dchen von vielleicht vierzehn Jahren.
Sie sch\u00fcttelt energisch den Kopf.
\u201eDann schlage ich Dafedar vor\u201c, sagt der Junge.
\u201eDen will ich auch nicht.\u201c
\u201eWen denn?\u201c
\u201eHavaldar\u201c, ruft sie, und ihre Augen strahlen.
Es wird still. Kleine Gruppen bilden sich. Sie scheinen zu beraten. Aus der Ecke der spielenden Kleinen ert\u00f6nt pl\u00f6tzlich eine Stimme: \u201eDas ist unm\u00f6glich\u201c, ruft ein neunj\u00e4hriger Junge, \u201emit dem hast du dein Lager schon dreimal geteilt. Heute nacht m\u00f6chte ich mit dir schlafen. Bitte … \u201c
Das M\u00e4dchen l\u00e4chelt und geht zu dem kleinen Jungen. \u201eEinverstanden\u201c, sagt sie und f\u00e4ngt an, ihm die Haare zu k\u00e4mmen.
Aber stopp! \u2013 Ins Paradies mu\u00df man auf Zehenspitzen treten. Leise, liebevoll, lautlos. Unbeschwert von unseren Urteilen. Wie der Mensch vor dem S\u00fcndenfall. Arglos und unverdorben. Nur wer bereit ist, w\u00e4hrend f\u00fcnfzehn Minuten anzunehmen, da\u00df seine Welt und Moral nicht unbedingt die einzig richtigen sind \u2013 nur der wird am Schlu\u00df dieses Berichtes nicht den Eindruck haben, durch ein S\u00fcndenbabel gef\u00fchrt worden zu sein.
Man braucht vielleicht nicht so weit zu gehen wie Verrier Elwin, ein ber\u00fchmter Theologe und Anthropologe: Als er das Volk der Murias bekehren wollte, legte er sein Priesterkleid ab und erkl\u00e4rte: \u201eEs gibt keinen anderen Gott als die Wahrheit.\u201c Er glaubte, ihm bei den Murias n\u00e4her zu sein und ihm dort besser zu dienen als in der strikten Befolgung christlicher Lehren und der Verbreitung westlicher Zivilisation.
Aber etwas guten Willen mu\u00df auch der Leser unseres Berichtes schon mitbringen.
Auf Elwins Spuren erreichten wir das Gebiet der Murias, eines Volkes von zweihunderttausend Menschen, das s\u00fcdlich von Neu-Delhi im Gebiet von Bastar, mitten im Herzen von Indien, lebt. Umgeben von Tigern, Schlangen \u2013 und Indern, die, \u00fcberzeugt von der Lehre des Hinduismus, im heidnischen Muria den Teufel wittern.<\/p>

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Schon in diesem Alter und solange sie nicht verheiratet sind, verbringen die Jungen und <\/em>M\u00e4dchen der Muria<\/em>s die N\u00e4chte zusammen. In v\u00f6lliger Freiheit. Allein. Ohne die Aufsicht der Eltern. In diesem Volk, das mitten im Herzen von Indien lebt, behalten Vater und Mutter nur die S\u00e4uglinge bei sich. Die anderen Kind<\/em>er wohnen in einem selbsterbauten Haus. Es ist eine unabh\u00e4ngige Republik der Minderj\u00e4hrigen, wo sie nach ihren eigenen Gesetzen leben und lieben. Ein solches Kinderhaus gibt es in jedem Dorf. Im verdan<\/em>ken ist die Murias, dass sie das gl\u00fccklichste Volk der Erde genannt werden<\/em><\/p>

Dem ersten \u201eTeufel\u201c begegnen wir auf einem schmalen Waldpfad. Ein Junge von ungef\u00e4hr zehn Jahren. Allein. Fr\u00f6hlich. Singend. Seit wir in Indien herumreisen, ist es das erste Mal, da\u00df wir ein Lied h\u00f6ren. Au\u00dferhalb der f\u00fcr musizierende Dirnen reservierten H\u00e4user ert\u00f6nt nie Gesang. In den D\u00f6rfern l\u00e4chelt man nicht einmal. Und hier ist pl\u00f6tzlich ein kleiner Mensch, der vergn\u00fcgt aus voller Kehle singt \u2013 und der bei unserem Anblick nicht angstvoll zusammenf\u00e4hrt, obwohl der Busch dicht und die Gegend gef\u00e4hrlich ist.
In seinen Haaren stecken vier rote Blumen. Um den Hals tr\u00e4gt er eine Kette aus geschnitztem Holz. Unbefangen n\u00e4hert er sich Marie-Claude Deffarge und reicht ihr eine Blume.
\u201eBist du eine Motiari (unverheiratetes M\u00e4dchen)?\u201c fragt er.
Marie-Claude nickt.
\u201eDann nimm diese Blume. Sie ist ein Zeichen der Liebe.\u201c
Jetzt f\u00fchlen wir uns befangen vor diesem galanten Kind des Dschungels. Aus purer Verlegenheit frage ich den kleinen Kavalier, wer ihm die Blumen geschenkt hat.
\u201eMeine Motiari\u201c, sagt er, und ein z\u00e4rtlicher Glanz leuchtet in seinen Augen auf.
\u201eUnd wie alt ist die?\u201c
Der Junge hebt seine H\u00e4nde in Brusth\u00f6he und \u00f6ffnet sie, als wolle er zaghaft zwei kleine Rundungen umfassen. \u201eNicht \u00e4lter als so\u201c, erkl\u00e4rt er. \u201eIhre Br\u00fcste sind noch winzig wie Zitronen. Aber sie ist die Sch\u00f6nste im ganzen Dorf!\u201c
Als wir den ersten M\u00e4dchen begegnen, \u00fcben wir uns im Deuten des Alters. Das ist gar nicht schwer. \u00dcber R\u00fccken und Busen tragen sie ein gefaltetes Tuch, das bei jeder lebhaften Bewegung den \u201eGeburtsschein\u201c zur Schau stellt.
Die Kleine, die uns mitteilt, da\u00df der Dorf\u00e4lteste von Chilputi uns nicht empfangen kann, ist \u2013 nach den \u201eMa\u00dfst\u00e4ben unseres kleinen Freundes \u2013 bereits im Alter der Pampelmusen. Sie reicht uns Salfi, einen Palmwein, der besser schmeckt als Champagner. Aber das kann uns nicht tr\u00f6sten. Ohne die Erlaubnis des B\u00fcrgermeisters k\u00f6nnen wir hier nichts anfangen.
Ein \u00e4lterer Junge kl\u00e4rt uns auf: \u201eDer Dorf\u00e4lteste ist nur ein wenig betrunken. Er glaubt, Euch zu beleidigen, wenn er nicht n\u00fcchtern vor Euch tritt. Habt Geduld.\u201c<\/p>

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Ein weiser Mann! Das beruhigt uns. Aber wir wollen mehr als die Erlaubnis, hierzubleiben. Wir wollen das Leben der Murias studieren. Sie geh\u00f6ren zu den drei\u00dfig Millionen Eingeborenen, deren Vorfahren Indien bereits bewohnten, bevor die arischen Eroberer den Subkontinent \u00fcberrannten.
Die Murias leben wie eh und je von Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, und sie sind kaum vom Hinduismus ber\u00fchrt worden. So haben sie auch eine Institution beibehalten, der sie es verdanken, das gl\u00fccklichste Volk der Erde genannt zu werden: das ‚Ghotul‘ \u2013 das Haus der Kinder.
Ein solches Kinderhaus gibt es in jedem Dorf. Meistens liegt es abseits, am Rande des Dschungels. W\u00e4hrend die Eltern nur die S\u00e4uglinge und Kleinkinder bei sich behalten, wohnen alle anderen Kinder der Dorfgemeinde zusammen in dieser selbstgebauten H\u00fctte. Allein. Ohne die Aufsicht Erwachsener. Es ist eine unabh\u00e4ngige Republik der Minderj\u00e4hrigen, in der sie nach ihren eigenen Gesetzen leben und die N\u00e4chte verbringen.
Uns geht es vor allem um dieses ‚Ghotul‘. Hier Zugang zu finden, ist sehr schwer. Bis heute ist es nur wenigen gelungen.<\/p>

Wir haben Gl\u00fcck. Der h\u00f6fliche junge Mann, der uns um Nachsicht f\u00fcr den betrunkenen Dorf\u00e4ltesten bat, ist Chef des \u00f6rtlichen ‚Ghotul‘. Er hat sogar die Schule besucht. Wir k\u00f6nnen ihn deshalb leicht \u00fcberzeugen, da\u00df wir nicht \u2013 wie indische Reisende und Tr\u00f6dler \u2013 l\u00fcstern nach Laster Ausschau halten. Uns interessiert, was selbst europ\u00e4ische Soziologen als die \u201eges\u00fcndeste Erziehung der Welt\u201c bezeichnen: das Kinderhaus der Murias.
Wir tauschen ein paar Geschenke aus. Am Abend d\u00fcrfen wir bereits den t\u00e4glichen T\u00e4nzen der Kinder zusehen. Zwei Tage sp\u00e4ter werden wir offiziell zu Verwandten ernannt. Von jetzt ab bin ich der Bruder des Chefs. Ja, trotz meines Alters erhalte ich einen Ehrentitel. Ebenso Marie-Claude Deffarge. Sie wird \u201eBelosa\u201c, ich \u201eDivan\u201c. Diese Titel bezeichnen wichtige Funktionen in der Republik der Kinder.
Aber unsere Ehrentitel sch\u00fctzen uns nicht vor dem strengen Gebot, nur bis Mitternacht im ‚Ghotul‘ bleiben zu d\u00fcrfen. Was nachher passiert, ist ausschlie\u00dflich Sache der Kinder und mu\u00df den Augen der Erwachsenen verborgen bleiben.<\/p>

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Altersunterschiede spielen keine Rolle. Es geh\u00f6rt zur inneren Weisheit des Kinderhauses, dass es immer besser ist, von einem \u00e4lteren Kind gef\u00fchrt als von einem unerfahrenen \u00fcberrumpelt zu werden<\/em><\/figcaption><\/figure><\/div>

Da sitzen wir also im Kreis dieser jungen Menschen, die ihre Rollen f\u00fcr die Nacht verteilen. Es ist elf Uhr.
Das vierzehnj\u00e4hrige M\u00e4dchen, das es vorhin energisch abgelehnt hat, ihr Lager mit dem vorgeschlagenen Partnern zu teilen, ist mit dem K\u00e4mmen fertig. Jetzt zieht sie das Hemd des kleinen Jungen aus, der so lautstark um ihre n\u00e4chtliche Gesellschaft gebeten hat, und massiert ihm den R\u00fccken und die Arme. Sie ist einen Kopf gr\u00f6\u00dfer als er. Eine Frau im Vergleich zu diesem Kind.
Es ist schwer, n\u00fcchtern zu bleiben und nicht nach unseren Ma\u00dfst\u00e4ben zu urteilen. Unserem indischen Dolmetscher gelingt es nicht. Er atmet schwer. \u201eDas sind wiedergeborene Teufel\u201c, fl\u00fcstert er. ,,Schamlose Gesch\u00f6pfe. Warum verbietet unsere Regierung so etwas nicht?\u201c
Ich kann mir vorstellen, was in seinem Kopf vorgeht. Aber auch nur dort. Denn hier knistert es nicht nach Sex oder perversen Spielen. Die Massage ist kein z\u00e4rtliches Streicheln. Ich habe es ausprobiert. Die Haut geht in Fetzen, aber die Muskeln werden dabei nach der Arbeit des Tages entspannt.<\/p>

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Im Kinderhaus sind Z\u00e4rtlichkeit und Liebe eben so harmonisch ins Leben eingef\u00fcgt wie Arbeit und Schule ins t\u00e4gliche Geschehen. Es herrscht keineswegs sexuelle Anarchie. Wenn ein Junge den Willen eines M\u00e4dchens \u00fcberreden will, wird er hart bestraft. Und wenn ein Paar das Lager teilt, dann bedeutet das noch gar nichts. Das M\u00e4dchen hat nur eine Pflicht: den Jungen zu k\u00e4mmen und ihm R\u00fccken uhd Arme zu massieren<\/em><\/p>

Die Kinder tun alles mit gro\u00dfem Ernst. Ich m\u00f6chte sie fast mit europ\u00e4ischen Pfadfindern vergleichen, die am Lagerfeuer die Aufgaben des n\u00e4chsten Tages besprechen. W\u00e4hrend jetzt f\u00fcnf M\u00e4dchen ihre Partner k\u00e4mmen, diskutiert eine Gruppe gr\u00f6\u00dferer Jungen \u00fcber die Ernte. Die Aufgaben werden verteilt, und die Kleinen m\u00fcssen berichten, was sie tags\u00fcber getan haben.<\/p>

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Die Massage die Kinder ist keineswegs ein z\u00e4rtliches Streicheln. Gordian Troeller (rechts) hat es am eigenen Leib erfahren. Die Haut geht in Fetzen, aber die Muskeln werden nach der Arbeit des Tages entspannt<\/em><\/p>

Der Chef, \u201eSirdar\u201c genannt, und die Chefin, die \u201eBelosa\u201c, wachen \u00fcber die Ordnung im ‚Ghotul‘. Strafen werden verh\u00e4ngt, wenn es n\u00f6tig ist, und niemand widerspricht. Die Autorit\u00e4t wird durch die gesamte Gruppe verk\u00f6rpert und von jedem akzeptiert. Rechte und Pflichten werden immer wieder neu aus den inneren Bed\u00fcrfnissen der Kinder geboren \u2013 und ausschlie\u00dflich von ihnen selbst verwaltet und streng befolgt; denn diese Rechte und Pflichten entsprechen ihrer Welt.
Die Eltern haben im ‚Ghotul‘ nichts zu sagen. Sie d\u00fcrfen sich nicht einmal einmischen. Ihre Autorit\u00e4t beschr\u00e4nkt sich auf die Verwaltung der Gemeinde. Der \u00c4ltestenrat regelt die Beziehungen zu den Nachbarst\u00e4mmen und den indischen Regierungsstellen. Er wacht auch \u00fcber die Schulen, die heute von vielen freiwillig besucht werden.
Nat\u00fcrlich geben die Eltern ihren Kindern zu essen \u2013 wof\u00fcr diese wiederum einen Gro\u00dfteil der landwirtschaftlichen Arbeiten verrichten. Am Tage sind die jungen Menschen in der Schule oder auf dem Feld. P\u00fcnktlich um sechs aber beginnt die Stunde des ‚Ghotuls‘.
Das \u201eHaus der Kinder\u201c dient keineswegs ausschlie\u00dflich der sexuellen Erziehung. Es ist Mittelpunkt der d\u00f6rflichen Aktivit\u00e4t. Seine Mitglieder organisieren die Ernte, die Jagd und die Feierlichkeiten f\u00fcr Hochzeit und Begr\u00e4bnis. Ohne das ‚Ghotul‘ k\u00f6nnte die Muria-Gemeinde nicht funktionieren.
Im Augenblick fragt die \u201eBelosa\u201c, wer heute Nacht die Wache gegen die Tiger \u00fcbernimmt. Vier Jungen melden sich. Zwei werden ausgesucht. Ein gro\u00dfer und ein kleiner.
Es wird nie befohlen. Es wird stets gemeinsam beschlossen. \u201eSirdar\u201c und \u201eBelosa\u201c sind keine Tyrannen. Sie besitzen ihre Posten auch nicht, weil ihre Eltern etwa reich w\u00e4ren und deshalb vielleicht mehr Einflu\u00df h\u00e4tten als andere. So etwas gibt es hier nicht. Der Beste steigt automatisch zum h\u00f6chsten Rang auf, und es herrscht dabei Einstimmigkeit.
Mein Bruder, der Sirdar dieses ‚Ghotuls‘, ist der Sohn eines einfachen Schmiedes. Jetzt l\u00e4chelt er mir zu, denn ein achtj\u00e4hriges M\u00e4dchen hat von ihm Besitz ergriffen und rei\u00dft ihm fast die Haare aus. Die Kleine will zeigen, da\u00df auch sie schon k\u00e4mmen kann, wie es sich geh\u00f6rt.
\u201eHast du sie dir ausgew\u00e4hlt?\u201c frage ich.
\u201eNein, die Kleine will heute Nacht mein Lager teilen, und da darf ich nicht nein sagen\u201c, antwortet er mit schmerzverzerrtem Gesicht. B\u00fcschel von Haaren bleiben im Kamm des M\u00e4dchens h\u00e4ngen.
Heute Nacht also wird eine Vierzehnj\u00e4hrige ihre Matte mit einem neunj\u00e4hrigen Jungen teilen, und der sechzehnj\u00e4hrige Sirdar mu\u00df mit dem k\u00e4mmw\u00fctigen Kind schlafen.<\/p>

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Bei den Murias gibt es keine Eifersucht. Diese M\u00e4dchen haben die gleichen Freunde. Sie sind vielleicht sogar in den selben Jungen verliebt. Aber niemals werden sie k\u00e4mpfen oder streiten. Die kindliche Z\u00e4rtlichkeit ist f\u00fcr alle Kinder da. Vielleicht erkl\u00e4rt das, warum es bei dir nur jetzt keine Kriminalit\u00e4t gibt, keine Prostitution und keine Homosexualit\u00e4t<\/em><\/p>

Was wird passieren? \u2013 Wahrscheinlich gar nichts. Oder sehr wenig. Hier gibt es keine verdr\u00e4ngte Sexualneugier, die nun pl\u00f6tzlich die einmalige Gelegenheit wahrnimmt. Denn sie ist nicht einmalig. Sie geh\u00f6rt zum Leben wie Essen und Trinken. Die Vierzehnj\u00e4hrige wird ihren kleinen Kameraden in ihre Arme nehmen und dann mit ihm ruhig einschlafen. Andere Paare m\u00f6gen ein paar Z\u00e4rtlichkeiten austauschen, bevor die M\u00fcdigkeit sie \u00fcbermannt \u2013 und gr\u00f6\u00dfere Kinder vielleicht leise aus dem Haus schleichen, um sich drau\u00dfen zu lieben.
Mittlerweile haben einige Jungen ihre Matten ausgebreitet. Neben ihnen stehen M\u00e4dchen. Sie haben sie gek\u00e4mmt und massiert. Jetzt warten sie, bis wir das ‚Ghotul‘ verlassen haben, um sich in den Armen der Jungen zur Ruhe zu legen.
Die Belosa beugt sich \u00fcber Marie-Claude Deffarge. \u201eNur noch zehn Minuten\u201c, sagt sie, \u201edann m\u00fc\u00dft ihr uns leider verlassen.\u201c
Man schickt uns nicht fort, weil wir Zeugen irgendwelcher Liebesspiele werden k\u00f6nnten. Wer hier streichelt oder liebt, mu\u00df es unbemerkt tun. Diskretion und Zartgef\u00fchl sind strengste Regeln. Und im \u00fcbrigen geschieht ja nie etwas Verbotenes. Hier handelt jeder genauestens nach den vorgeschriebenen Gesetzen der Kinderrepublik.
Diese Vorstellung ist f\u00fcr einen Europ\u00e4er kaum fa\u00dfbar. Im ‚Ghotul‘ sind Liebkosung und Sexualit\u00e4t ebenso harmonisch ins Leben eingef\u00fcgt wie Arbeit und Tanz ins t\u00e4gliche Geschehen. Die Murias sind \u00fcberzeugt, da\u00df die Sexualit\u00e4t das Hauptproblem des Menschen ist und da\u00df eine Gesellschaft nur dann ihr Gleichgewicht bewahren kann, wenn diese Urgewalt den ihrer Bedeutung entsprechenden Platz erh\u00e4lt. Anstatt sie \u2013 wie wir, die Inder und viele andere es tun \u2013 durch Verbote einzud\u00e4mmen, haben die Murias den Versuch unternommen, die Sexualit\u00e4t im ‚Ghotul‘ zu z\u00e4hmen und sogar zu sublimieren; und tats\u00e4chlich herrscht in ihrem Paradies sexuelle Harmonie und innerer Frieden.
Die Beweise fehlen nicht: Andere V\u00f6lker Indiens und selbst die modernen Inder haben eine wahre Inflation an Verbrechen, Selbstmorden und Sexualvergehen zu verzeichnen. Bei den Murias hingegen gibt es keine Kriminalit\u00e4t, keine Prostitution, keine Homosexualit\u00e4t \u2013 ja, nicht einmal kleinere Diebst\u00e4hle. Hier leben laut indischer Statistik \u2013 und die ist sicherlich nicht gerade Muria-freundlich \u2013 die harmonischsten Menschen der Welt. Und wenn wir sie nicht selbst in vielen D\u00f6rfern besucht h\u00e4tten, w\u00fcrde auch ich es nicht glauben.<\/p>

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Dieser Junge heiratet heute ein M\u00e4dchen aus einem anderen Dorf. Jetzt umbringen ihn noch jene, mit denen er seine Jugend verbracht und das Lager geteilt hat. Jeder muss ihn einmal im Kreis herum tragen. Das ist der Abschied aus dem Paradies der Kinder. Von jetzt ab ist er erwachsen und muss treu sein<\/em><\/figcaption><\/figure><\/div>
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Er verl\u00e4sst die Republik der Kinder. Seine Gespielinnen sind traurig. Es gibt sogar Tr\u00e4nen. Jede war oftmals seine Partnerin. Einige haben ihn vielleicht hei\u00df geliebt. Beim H\u00f6hepunkt der Hochze<\/em><\/em>it m\u00fcssen alle fr\u00fchere<\/em>n Freundinnen den Br\u00e4utigam mit Safran beschmieren. Dann bricht die kindliche Heiterkeit unwiderstehlich durch. Aber wenn alles wiede<\/em>r still geworden ist, und wenn die Nacht herein bricht und zum Rendezvous der Jugend ruft \u2013 dann gehen die kleinen M\u00e4dchen <\/em>melancholisch in das Haus der Kinder, denn einer ihrer Freunde ist erwachsen geworden und f\u00fcr immer gegangen<\/em><\/p>

Im ‚Ghotul‘ wird indessen nicht angelernt, nicht unterrichtet oder dressiert. Lediglich die Grundhaltung zur Sexualit\u00e4t ist der unseren v\u00f6llig entgegengesetzt. Von dem dreizehnj\u00e4hrigen M\u00e4dchen zu meiner Rechten, das heute ihr Lager mit einem F\u00fcnfzehnj\u00e4hrigen teilen wird, wissen wir zum Beispiel, da\u00df sie noch Jungfrau ist. Nicht weil die Eltern es so wollen oder eine bestimmte Moral es so diktiert. Sie hat ganz einfach noch niemanden gefunden, mit dem sie den letzten Schritt gemeinsam tun will \u2013 obwohl sie schon seit Jahren jede Nacht mit einem anderen Jungen schl\u00e4ft.
Wenn wir das ‚Ghotul‘ jetzt verlassen m\u00fcssen, beginnt die Stunde des Schlafens oder der Z\u00e4rtlichkeit \u2013 oder auch der Liebe. Es mag sogar sein, da\u00df die Vierzehnj\u00e4hrige heute Nacht ihren neunj\u00e4hrigen Kameraden in die Liebe einf\u00fchrt. Vielleicht wird auch ein sechzehnj\u00e4hriger Junge einem zw\u00f6lfj\u00e4hrigen M\u00e4dchen zaghaft zeigen, was es hei\u00dft, Mann und Frau zu sein.
Es geh\u00f6rt zur inneren Weisheit des ‚Ghotuls‘, da\u00df es besser ist, von einem \u00e4lteren Kind gef\u00fchrt, als von einem unerfahrenen verf\u00fchrt oder \u00fcberrumpelt zu werden \u2013 ohne
Gewissensbisse, ohne Schwierigkeit, aber auch ohne jede Verpflichtung. Und wenn ein Junge versuchen sollte, einem M\u00e4dchen Gewalt anzutun oder nur gegen ihren Willen z\u00e4rtlich zu sein, dann wird er streng bestraft.
Zu Beginn des Abends hat man uns gezeigt, wie das geschieht: Ein Junge lie\u00df sich mit einem Strick an den Daumen aufh\u00e4ngen. Er hielt es einige Sekunden aus. Im Ernstfall dauert die Strafe drei Minuten. Und falls der so Bestrafte es nochmals versuchen sollte, den Willen eines M\u00e4dchens zu \u00fcberrennen, dann wird er f\u00fcr l\u00e4ngere Zeit aus der Gemeinschaft der Kinder ausgeschlossen. Das bedeutet hier ungef\u00e4hr soviel wie der Tod.
Der Sirdar gibt uns das Zeichen. Es ist gleich Mitternacht. Jedes der Kinder ber\u00fchrt unsere linke Schulter mit einem kurzen Handschlag und w\u00fcnscht uns eine gute Nacht.
Vor der T\u00fcr frage ich den Sirdar, mit wieviel Jahren ein Kind ins ‚Ghotul‘ kommen darf.
\u201eWenn es nachts nicht mehr in die Hosen macht und gro\u00df genug ist, um Holz f\u00fcr unser Feuer zu sammeln.\u201c
\u201eIst das der einzige Ma\u00dfstab?\u201c
\u201eNat\u00fcrlich nicht\u201c, sagt er jetzt ernst. \u201eDie Kinder kommen ins ‚Ghotul\u2018, sobald sie begreifen, was nachts eventuell zwischen Vater und Mutter passiert. Das ist schlecht f\u00fcr ein Kind. Verstehst du? Wenn ein Kind pl\u00f6tzlich merkt, da\u00df der Vater ihm die Mutter wegnimmt, dann ist es h\u00f6chste Zeit, es ins ‚Ghotul\u2018 zu schicken.\u201c
Die Murias wissen, welche seelische Belastung es f\u00fcr ein Kind sein kann, im Halbschlaf Zeuge der elterlichen Liebe zu werden. Sie scheinen auch zu ahnen, da\u00df die erwachende Sexualit\u00e4t eines Kindes sich gew\u00f6hnlich auf die Mutter oder den Vater \u00fcbertr\u00e4gt und zu krankhaften Bindungen f\u00fchren kann. Sie gehen dieser Gefahr aus dem Wege, indem sie das Kind aus dem Elternhaus ins ‚Ghotul‘ schicken, wo seine Sexualit\u00e4t rechtzeitig auf Gleichaltrige gelenkt wird. Die unbewu\u00dfte und oft zerr\u00fcttende sexuelle Gegnerschaft zum Vater, welche die Psychoanalyse unter der Bezeichnung \u201e\u00d6dipus-Komplex\u201c ber\u00fchmt gemacht hat, wird somit vermieden.
Auch den Zusammenprall zwischen kindlicher Best\u00e4tigungsnot und elterlicher Autorit\u00e4t gibt es hier nicht. Vater und Mutter werden fr\u00fchzeitig durch einen anderen \u201eOrdner\u201c abgel\u00f6st: die Gemeinschaft aller Kinder. Ihre Regeln und Gesetze werden nie in Frage gestellt \u2013 weil sie alle binden. Sie sind nicht, wie zu Hause, die Summe oft sehr willk\u00fcrlich verwalteter Vorrechte zweier erwachsener Menschen mit all deren Schw\u00e4chen, Launen und erzieherischen Unzul\u00e4nglichkeiten, sondern die selbstgew\u00e4hlten Pflichten einer Republik der Kinder.<\/p>

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Kurzum: Bei den Murias findet der unvermeidliche Konflikt zwischen Eltern und Kind nicht statt \u2013 weder im unbewu\u00dft sexuellen noch im bewu\u00dft autorit\u00e4ren Bereich. Die Liebe zu den Eltern ist infolgedessen viel gr\u00f6\u00dfer als anderswo, und sie dauert das ganze Leben.
Das klingt beinahe zu sch\u00f6n, um wahr zu sein. Eigenartigerweise stimmt diese Beobachtung jedoch mit den Erkenntnissen der europ\u00e4ischen Psychiatrie im wesentlichen \u00fcberein: Das ‚Ghotul‘ der Murias ist sozusagen das psychoanalytische Ideal der Erziehung. Es widerspricht nat\u00fcrlich unserer herk\u00f6mmlichen Familienordnung und Sexualmoral. Aber viele Soziologen und selbst das schwedische Parlament diskutieren heute ernsthaft, ob die Erfahrungen der Murias nicht auch uns einen Weg aus der drohenden sexuellen Anarchie weisen k\u00f6nnten.
Wie dem auch sei: Wir jedenfalls haben noch nie so viele lebensfrohe Menschen wie in diesem \u201eParadies\u201c gesehen. Auch sind uns noch kaum Menschen begegnet, die sexuell so ausgeglichen waren wie die Murias.
Aber was geschieht, wenn eines dieser M\u00e4dchen sich verliebt? Wenn es einen ganz bestimmten Jungen vorzieht und f\u00fcr sich allein haben will? Die Gesetze des ‚Ghotuls‘ verbieten das. Ein M\u00e4dchen darf dreimal mit dem gleichen Jungen zusammensein. Dann mu\u00df es wechseln, sonst wird es bestraft. Sp\u00e4ter darf das M\u00e4dchen ihn wiederum dreimal lieben, aber stets mu\u00df es zwischendurch einigen anderen Jungen den Vorzug geben.
\u201eAuf diese Weise bleibt die Liebe erhalten\u201c, sagt uns ein alter Muria. \u201eWenn die Kinder sich fr\u00fch an einen Partner binden, gehen sie der Liebe verloren.\u201c
Wir wollen ihn vom Gegenteil \u00fcberzeugen und erz\u00e4hlen ihm von Europa und Amerika, wo man glaubt, da\u00df die Jugendliebe \u00fcbers Grab dauern kann.
Er sch\u00fcttelt nur den Kopf. \u201eWo vor der Hochzeit zuviel Liebe besteht, da gibt es nachher immer weniger.\u201c
\u201eSo bleibt man sp\u00e4ter auch leichter treu\u201c, wirft ein anderer Muria ein. \u201eWer als Kind schon alles kennengelernt hat, ist sp\u00e4ter nicht mehr neugierig.\u201c
Was passiert aber, wenn ein M\u00e4dchen verliebt ist und sp\u00e4ter doch mit einem anderen verheiratet wird?
\u201eDas kommt vor\u201c, erkl\u00e4rt der alte Herr. \u201eWenn die Liebe wirklich gro\u00df ist, dann trennen die beiden sich eben von ihren weniger geliebten Ehepartnern und heiraten einander. Wir haben drei solcher F\u00e4lle im Dorf. Jeder findet das normal. Und niemand w\u00fcrde protestieren. Am wenigsten die ungeliebte Eheh\u00e4lfte.\u201c
Wir fragen viele junge M\u00e4nner nach ihrer Meinung. Sie antworten alle \u00fcbereinstimmend: \u201eIm ‚Ghotul‘ darf es keine festen Liebespaare geben, sonst w\u00fcrden sich Eifersucht und Konkurrenz einschleichen. Die Gemeinschaft k\u00f6nnte dann nicht mehr gerecht funktionieren. Und was gesch\u00e4he in solchem Fall mit den H\u00e4\u00dflichen? Sollten sie etwa ausgesto\u00dfen werden oder abseits stehen?\u201c
\u201eWird ein Verliebter denn nicht ungl\u00fccklich, wenn er das M\u00e4dchen, das er vorzieht, in den Armen eines anderen wei\u00df?\u201c wollen wir wissen.
\u201eDas kommt nur selten vor. Wir gew\u00f6hnen uns schon fr\u00fch daran, alles zu teilen. Wenn ein Junge aus Eifersucht ein langes Gesicht macht, wird er bestraft.\u201c
Wir fragen einige M\u00e4dchen, ob sie nicht lieber einen festen Freund h\u00e4tten. \u201eDann w\u00e4ren wir doch alle schwanger\u201c, antwortet eine von ihnen. \u201eOh nein, niemals! Im ‚Ghotul\u2019 ist schon alles richtig.\u201c
Die Murias sind \u00fcberzeugt, da\u00df ein M\u00e4dchen nur dann schwanger werden kann, wenn es sich seelisch an einen Mann bindet und ihm physisch treu bleibt. Das mag ein l\u00e4cherlicher Aberglaube sein. Aber irgendwie mu\u00df diese \u00dcberzeugung so tief im Bewu\u00dftsein der kleinen Murias verankert sein, da\u00df sie wirksam ist. Dort gibt es n\u00e4mlich kaum Schwangerschaften: nur vier Prozent \u2013 bei v\u00f6lliger sexuellen Freiheit. Das ist unglaublich wenig. Sobald jedoch eines dieser M\u00e4dchen heiratet, ist auch schon im ersten Jahr der Ehe das erste Kind da.
\u00c4rzte und Psychologen haben sich mit diesem Ph\u00e4nomen besch\u00e4ftigt, ohne eine befriedigende Antwort darauf zu finden. Vielleicht gibt es im ‚Ghotul‘ Regeln und vorgeschriebene Zeiten der Liebe, auf die diese Empf\u00e4ngnisbeschr\u00e4nkung zur\u00fcckzuf\u00fchren ist. Wir wissen es nicht.
Trotz allem, was wir und andere vor und nach uns erfahren konnten, birgt die Republik der Kinder nach wie vor tausend Geheimnisse. Sie werden umso strenger geh\u00fctet, je mehr durchreisende Inder das ‚Ghotul‘ als Freudenhaus betrachten und versuchen, sich als \u201eKunden\u201c Zutritt zu verschaffen. Gott sei Dank ist es ihnen bis heute nicht gelungen!
So pr\u00e4sentiert sich hier die \u201eZivilisation\u201c: Fremde Menschen, welche die Murias als Primitive verlachen und ihre Sitten verh\u00f6hnen, die jedoch bei der erstbesten Gelegenheit versuchen, sie schamlos auszunutzen \u2013 unterst\u00fctzt von Schnaps, Geschenken oder Drohungen. Sie sind die Schlangen im Paradies. Mit ihren schmutzigen H\u00e4nden und Gedanken bieten sie die \u201eErkenntnis\u201c an. Aber sollen die Murias \u201eerkennen\u201c und somit schuldig werden?
Die Murias sind keine Primitiven. In ihrer kleinen Welt haben sie bewu\u00dft die harmonischste Gesellschaft geschaffen, die wir je gesehen haben. Den Anspruch, diese Menschen zu \u201ezivilisieren\u201c, k\u00f6nnen weder die Inder noch die anderen erheben. Es sei denn, sie zivilisierten sich zun\u00e4chst selbst; das hei\u00dft: sie h\u00f6rten auf zu t\u00f6ten, zu hassen, auszubeuten und sich \u00fcberlegen zu f\u00fchlen.
Der englische Theologe Verrier Elwin, der einen Teil seines Lebens bei den Murias verbracht hat, schrieb: \u201eW\u00e4hrend ich das freie und gl\u00fcckliche Leben der Murias teilte, stellte ich mir oft die Frage, ob ich Hunderte von Jahren zur\u00fcck oder hundert Jahre voraus war. Ich schlage nicht vor, unsere Mittelschulen in ‚Ghotuls‘ zu verwandeln. Ich m\u00f6chte jedoch darauf hinweisen, da\u00df es im Leben und in der Lehre des ‚Ghotul‘ Elemente gibt, die wir aufmerksam studieren sollten, und da\u00df es nur wenigen von uns schaden k\u00f6nnte, von dem Geist der Murias angesteckt zu werden.\u201c<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Stern, Heft 43, 24. Oktober 1965 Wir sitzen in einer kleinen H\u00fctte im indischen Dschungel. Um uns sind nur Kinder zwischen f\u00fcnf und siebzehn Jahren. Es ist Abend. W\u00e4hrend die Kleinen in einer Ecke spielen, verteilen die Gro\u00dfen die Rollen f\u00fcr die Nacht.\u201eWillst du heute dein Lager mit Mukwab teilen?\u201c fragt der Chef der Gruppe…<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":61072,"parent":54141,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_seopress_robots_primary_cat":"","_seopress_titles_title":"","_seopress_titles_desc":"","_seopress_robots_index":"","footnotes":""},"categories":[548],"tags":[],"class_list":["post-54143","page","type-page","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","category-indien","entry","has-media"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/54143"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=54143"}],"version-history":[{"count":5,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/54143\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":63029,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/54143\/revisions\/63029"}],"up":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/54141"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/61072"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=54143"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=54143"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=54143"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}