Ce film existe aussi dans une version fran\u00e7aise.<\/strong><\/p>
Algerien 1974<\/p>
Die Entwicklung zur Abh\u00e4ngigkeit in der Dritten Welt begann mit der Kolonialisierung. Durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft wurden die regionalen Ern\u00e4hrungsgrundlagen zerst\u00f6rt und vorhandene Wirtschaftsgef\u00fcge aus dem Gleichgewicht gebracht. Dies f\u00fchrte zu der Verelendung, unter der die ehemaligen Kolonien noch heute leiden. Algerien hat den Versuch unternommen, die Unterentwicklung durch forcierte Industrialisierung zu \u00fcberwinden – unter mehr oder weniger sozialistischen Vorzeichen. Zur Finanzierung dieser Umstrukturierung sollten die reichen Bodensch\u00e4tze dienen. Sie auszubeuten setzte jedoch einen hohen Grad an Technisierung voraus, der nur mit Hilfe hochindustrialisierter L\u00e4nder erreicht werden konnte. So vergr\u00f6\u00dferte sich die Abh\u00e4ngigkeit nach au\u00dfen; auf der anderen Seite diente auch der Aufbau automatisierter Fabriken nicht der Schaffung von Arbeitspl\u00e4tzen, so da\u00df die Arbeitslosigkeit hoch blieb und die Produkte keine K\u00e4ufer auf dem Inlandsmarkt fanden. Wegen seiner ehrgeizigen Industrieprojekte scheint Algerien f\u00fcr die Dritte Welt weniger ein Modell zu sein als ein Beispiel daf\u00fcr, da\u00df es keine Unabh\u00e4ngigkeit geben kann, solange sie auf dem „Fortschrittsgedanken“ der L\u00e4nder beruht, die Abh\u00e4ngigkeit und Unterentwicklung erst herbeigef\u00fchrt haben.<\/p>
Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Fran\u00e7ois Partant
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Didier Baussy
Schnitt: Ingeburg Forth
L\u00e4nge: 43 Minuten
Erstausstrahlung: RB 18.11.1974<\/p>
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