{"id":54343,"date":"2017-03-11T22:23:33","date_gmt":"2017-03-11T21:23:33","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=54343"},"modified":"2023-06-08T18:43:24","modified_gmt":"2023-06-08T16:43:24","slug":"verarmungshilfe","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/filme\/im-namen-des-fortschritts\/verarmungshilfe\/","title":{"rendered":"Verarmungshilfe (Gabun)"},"content":{"rendered":"
Gabun 1975<\/p>
Trotz ihrer politischen Unabh\u00e4ngigkeit kommt vielen L\u00e4ndern der Dritten Welt wirtschaftlich immer noch die Rolle zu, die ihnen von den ehemaligen Kolonialm\u00e4chten zugedacht war: die des Rohstofflieferanten. Gabun zum Beispiel kann seine Bodensch\u00e4tze noch immer nicht selbst nutzen und mu\u00df sie zur Verarbeitung ausf\u00fchren. Wie fast alle ehemaligen Kolonien, liefert Gabun das, was es besitzt und erzeugt, an die Macht, von der das Land erobert wurde und die es dank des technischen Vorsprungs weiterhin beherrscht. So bedeutet die Ausfuhr von Rohstoffen f\u00fcr das Erzeugerland einen absoluten Verlust. Selbst das, was der im Film gezeigte franz\u00f6sische Holzunternehmer in Gabun investiert, kommt dem Land nicht zu Gute.
Der Film analysiert die Entwicklung der Unterentwicklung und zeigt, da\u00df das Wachstum der Industrienationen von der Ausbeutung der Dritten Welt abh\u00e4ngt und deren Verarmung zur Folge hat. Da sich der Film, um seine Thesen zu verdeutlichen, beispielhaft mit der Holzausbeutung in Gabun befa\u00dft, war er auch der Kritik der bundesdeutschen Holzlobby ausgesetzt. \u201eDie Holzlobby hat uns das Leben zur H\u00f6lle gemacht, der Fernsehrat wurde einberufen. Der damalige Entwicklungsminister Egon Bahr kritisierte zwar den Film, sorgte aber dennoch f\u00fcr seine Verbreitung, indem er 300 Kopien ziehen lie\u00df.\u201c zitiert der Fernseh-Dienst am 25.1.1977 Gordian Troeller. Unter der Kanzlerschaft von Helmut Kohl wurden 1982 s\u00e4mtliche Kopien eingestampft. <\/p>
Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Fran\u00e7ois Partant
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Carlos de los Llanos
Schnitt: Ingeburg Forth
L\u00e4nge: 43 Minuten
Erstausstrahlung: RB 16.07.1975<\/p>
Ce film existe aussi dans une version fran\u00e7aise.<\/strong><\/p>