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Frankreich, 1983<\/p>
Betrachtungen zur Ehe<\/p>
Die letzte Folge der Reihe „Frauen der Welt“ f\u00fchrt zur\u00fcck nach Europa, nach Frankreich. Darin steht die Liebe im Mittelpunkt, denn das Verh\u00e4ltnis zwischen den Geschlechtern wird nicht zuletzt dadurch gepr\u00e4gt, was man in den jeweiligen Gesellschaften unter diesem Begriff versteht. Die Ehe galt lange als Institution, durch die Vaterschaft, Besitzverh\u00e4ltnisse und Erbrecht legalisiert werden sollten, um die staatliche Ordnung zu gew\u00e4hrleisten. Liebe spielte dabei keine Rolle. Unser heutiges Liebesverst\u00e4ndnis hat sich aus der „h\u00f6fischen Liebe“ des 12. Jahrhunderts entwickelt, einem Gef\u00fchl, das eng mit Leidenschaft und Leiden verbunden war. Eine Verbindung aufgrund dieses Gef\u00fchls war jedoch nicht vorstellbar, denn das h\u00e4tte die Liebe zerst\u00f6rt. Heute ist eine Heirat aus Liebe das h\u00f6chste der Gef\u00fchle. Doch h\u00e4lt dieses Gef\u00fchl dem Alltag nicht stand, der f\u00fcr romantisches Sehnen keinen Platz hat. Einige franz\u00f6sische P\u00e4dagogen f\u00f6rdern die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Liebe und halten diese „Liebeskunde“ sogar f\u00fcr wichtiger als Sexualkundeunterricht. Sie gehen davon aus, da\u00df der Umgang mit den eigenen Gef\u00fchlen nur dann m\u00f6glich ist, wenn sie aus ihrem kulturellen und historischen Zusammenhang heraus verst\u00e4ndlich gemacht werden.<\/p>
Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge
Mitarbeit: Stanislas Choko
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Stanislas Choko, Elmar Schmidt
Schnitt: Ingeburg Forth
L\u00e4nge: 43 Minuten
Erstausstrahlung: RB 06.02.1983<\/p>
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