{"id":54395,"date":"2017-03-11T22:23:33","date_gmt":"2017-03-11T21:23:33","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=54395"},"modified":"2022-06-25T13:04:15","modified_gmt":"2022-06-25T11:04:15","slug":"opfer-des-drogenkriegs","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/filme\/kinder-der-welt\/opfer-des-drogenkriegs\/","title":{"rendered":"Opfer des Drogenkriegs (Bolivien)"},"content":{"rendered":"
Bolivien, 1990<\/p>
In Chapare am Westhang der bolivianischen Anden werden Kokastauden angebaut, die den Rohstoff f\u00fcr etwa 25% der Weltproduktion an Kokain liefern. Wie in Peru und Kolumbien versuchen die USA auch hier, das Drogenproblem in den Griff zu bekommen. Von Amerikanern ausgebildete Spezialeinheiten sollen den Kokaanbau reduzieren und bis 1993 vollkommen abschaffen.
In Chapare leben etwa 40.000 Familien, mehr als 200.000 Menschen, vom Anbau der Koka. Bisher verdienten sie gut, und ihre Kinder hatten genug zu essen. Jetzt aber werden immer mehr Neugeborene vor Kirchen und Kl\u00f6stern ausgesetzt oder in Heime gegeben. Wenn ihre Eltern sie nicht mehr ern\u00e4hren k\u00f6nnen, werden sie auch als billige Arbeitskr\u00e4fte verkauft. Die Regierung fordert die Bauern auf, die Koka-Stauden durch Bananen oder Zitrusfr\u00fcchte zu ersetzen, von denen es jedoch schon zu viele in Bolivien gibt und die wegen ihrer schlechten Qualit\u00e4t f\u00fcr den Export ungeeignet sind.<\/p>
Sollte Kokain im Chapare tats\u00e4chlich vernichtet werden, dann wird es dort weit mehr Tote geben als in der gesamten Drogenszene der reichen Nationen: Hungertote. Die Opfer werden haupts\u00e4chlich die Kinder sein.<\/p>
Gordian Troeller
Kamera: Gordian Troeller
Ton: Karin Bei\u00dfel, Elmar Schmidt
Schnitt: Dietlind Frank
L\u00e4nge: 30 Minuten
Erstausstrahlung: RB 29.10.1990<\/p>