{"id":55294,"date":"2017-06-02T15:57:44","date_gmt":"2017-06-02T13:57:44","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=55294"},"modified":"2019-06-17T11:17:54","modified_gmt":"2019-06-17T09:17:54","slug":"ein-schah-drei-kaiserinnen-und-was-dahintersteckt-iii","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/zeitungsreportagen\/iran\/ein-schah-drei-kaiserinnen-und-was-dahintersteckt-iii\/","title":{"rendered":"Ein Schah drei Kaiserinnen – und was dahintersteckt IV"},"content":{"rendered":"

Stern, Heft 46, 12. November 1960<\/em><\/p>\n

Mohammed Resa Schah, der Kaiser von Persien, hat pers\u00f6nlich die Stern-Berichte \u00fcber sein Land best\u00e4tigt. In einem auschlie\u00dflich f\u00fcr Deutschland bestimmten Interview gibt der Schah das wirtschaftliche Chaos in seinem Land zu.
\nUm die von uns beschriebenen Mi\u00dfst\u00e4nde zu beheben, verspricht er: strenge Sparma\u00dfnahmen, den Bau von Schulen und Universit\u00e4ten, eine Landreform und die Wiederholung der gef\u00e4lschten Wahlen. Diesmal sollen, wie er sagt, \u201edie W\u00e4hler viel gr\u00f6\u00dfere M\u00f6glichkeiten haben, Volksvertreter ihres Vertrauens zu w\u00e4hlen\u201c.
\nWarum erst jetzt? Der Schah hat genug Zeit gehabt, diese Reformen in seiner 20-j\u00e4hrigen Herrschaft durchzuf\u00fchren. Warum gibt er jetzt Versprechen, nachdem der Stern den Blick vom glitzernden Pfauenthron, dem Hofklatsch und dem Thronfolgerrummel abgelenkt hat auf das wirkliche, das arme, das verzweifelt ums Leben k\u00e4mpfende Persien?<\/p>\n

Ohne Bezahlung keine Begeisterung<\/em><\/strong><\/p>\n

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Bakhtiar, kommender Diktator?<\/strong><\/em><\/figcaption><\/figure>\n

Tagel\u00f6hner der Politik<\/strong> erhalten zehn Tomans (sechs Mark), um einige Stunden durch die Stra\u00dfen zu fahren und Hochrufe auf den Schah auszusto\u00dfen. Sie werden vom Sicherheitsdienst bezahlt, dessen Chef, General Bakhtiar, eigene Politik treibt und M\u00e4nner kauft, um seine Macht zu st\u00e4rken. Hart schuftende Arbeiter werden nicht so gut bezahlt. Sie bekommen viellei<\/em>cht vier oder f\u00fcnf Mark am Tag \u2013 und reisen weniger bequem<\/em><\/p>\n

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– Schon vor langer Zeit wurden Schulen und Universit\u00e4ten versprochen. Aber auch dieses Jahr werden wieder Zehntausende Abiturienten an der Universit\u00e4t in Tehran vergebens um Aufnahme bitten. Es sind nur 1700 Pl\u00e4tze frei. Was sollen die \u00fcbrigen tun? Nicht alle haben das Geld, im Ausland zu studieren.
\nDer Schah hat schon recht, wenn er sagt: \u201eDie Jugendlichen, die in Europa oder Amerika ausgebildet worden sind, sind fremden Einfl\u00fcssen unterlegen und dadurch entwurzelt.\u201c Ja, Sie haben endlich die Freiheit kennengelernt und kommen kritisch zur\u00fcck. Zu kritisch f\u00fcr den Geschmack des Regimes. Persische Studenten in Deutschland haben uns spontan angerufen und haben uns geschrieben, um uns daf\u00fcr zu danken, da\u00df endlich einmal die Wahrheit \u00fcber ihr Land offen ausgesprochen wird. Und diese Entwicklung, sagt der Schah, will er vermeiden. Es geht also nicht um die Ausbildung der persischen Jugend \u2013 es geht um seinen Thron.
\n– Schon 1955 beschlo\u00df das Parlament, die \u00f6ffentlichen L\u00e4ndereien zu verteilen. Warum mu\u00df es jetzt nochmals versprochen werden?
\n– Schon seit Jahren wird au\u00dferdem um die allgemeine Landreform gefeilscht. Man hat es so geschickt gemacht, das sie jetzt ihren Sinn verloren hat: Es gen\u00fcgt, die Bewirtschaftung des Landes zu mechanisieren, um nicht von der Reform betroffen zu werden. Und welcher Gro\u00dfgrundbesitzer k\u00f6nnte sich nicht schnell ein paar Traktoren kaufen, um diese Bedingung zu erf\u00fcllen?
\n– Schon im Sommer dieses Jahres wurden freie Wahlen versprochen. Korruption und Erpressung standen bei jeder Urne Pate. Und nur unter dem Druck allgemeiner Unzufriedenheit hat der Schah diese Wahlen f\u00fcr ung\u00fcltig erkl\u00e4rt und das frisch gef\u00e4lschte Parlament wieder nach Hause geschickt.<\/p>\n

Ein Volk, um das man sich k\u00fcmmert<\/em><\/strong><\/p>\n

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\nDie Polizei ist \u00fcberall. Selbst bei Hochzeiten, bei Beerdigungen, bei harmlosen Festen werden die Perser bewacht wie gef\u00e4hrliche Tiere. Hier, in Isfahan, erwartet man nicht etwa den Schah oder ein Mitglied der Regierung. Kleine Pfadfinder feiern friedlich den Jahrestag ihrer Gr\u00fcndung. Aber sobald sich mehr als 50 Perser zusammenfinden, mu\u00df die persische Polizei scharf aufpassen. Die Revolte schwelt \u00fcberall<\/em><\/p>\n

Hassan stellt die Opiumpfeife wieder in die Glut des kleinen Kohlenbeckens und lehnt sich zur\u00fcck. \u201eSo\u201c, sagt er zufrieden, \u201ejetzt kommst du dran.\u201c
\nIch krame s\u00e4mtliche g\u00e4ngigen Einw\u00e4nde hervor, die mir schon oft in \u00e4hnlichen Situationen geholfen haben. Aber er will davon nichts h\u00f6ren.
\n\u201eBist du Reporter oder bist du’s nicht?\u201c unterbricht er mich. \u201eDann mu\u00dft du auch wissen, wie man sich nach einer Pfeife Opium f\u00fchlt. Sonst bist du doch anspruchsvoller, da willst du immer alles selber kontrollieren.\u201c
\nAuf seinen Wink nimmt ein Diener die Pfeife aus der Glut. So eine Pfeife hat ein langes Mundst\u00fcck aus Holz, das auf eine hohle Porzellankugel aufgesetzt ist, die ein winziges Loch hat. Unmittelbar neben dieses Loch klebte der Diener jetzt ein St\u00fcckchen Opium, ungef\u00e4hr ein halbes Gramm. Mit einer Hand h\u00e4lt er mir das Mundst\u00fcck an die Lippen. Mit der anderen f\u00fchrt er ein St\u00fcck gl\u00fchender Kohle ganz nah an das Opium heran.
\nIch mu\u00df jetzt kr\u00e4ftig blasen, damit mein Atem durch das winzige Loch hindurch die Kohle trifft und zur Wei\u00dfglut bringt. Das Opium schmilzt jetzt. Und nun hei\u00dft es aufpassen. Im richtigen Augenblick mu\u00df ich schnell einatmen, um den Opiumrauch in meine Lungen zu pumpen. Das ist gar nicht so einfach. Ich komme mir vor wie ein aufgeblasener Frosch, der verzweifelt nach Luft schnappt. F\u00fcnfmal mu\u00df ich das Spiel wiederholen, bevor ich das halbe Gramm Opium geraucht habe.
\nIch lehne mich zur\u00fcck und warte.
\nNichts. Hasan reicht mir eine Tasse Tee. Er sagt kein Wort. Nach einigen Minuten l\u00e4\u00dft er mir noch eine Pfeife reichen.
\n\u201eNa?\u201c fragt er schlie\u00dflich. \u201eSiehst du nackte Frauen oder wei\u00dfe M\u00e4use? Oder spazierst du mit Eva im siebenten Himmel herum?\u201c
\nIch f\u00fchle nur ein gewisses Wohlbehagen, eine angenehme Entspannung und gro\u00dfe Lust zum Diskutieren und Arbeiten.
\n\u201eSiehst du\u201c, sagt er, \u201ewenn man nicht \u00fcbertreibt, ist es gro\u00dfartig. Viel besser als Whisky.\u201c
\nErblickt mich forschend an.
\n\u201eAber eigentlich m\u00fc\u00dftest du noch etwas sp\u00fcren.\u201c
\n\u201eWas denn?\u201c
\n\u201eSteh doch mal schnell auf und renne zur T\u00fcr.\u201c
\nIch springe \u00fcber das Kohlenbecken und laufe zur T\u00fcr. Pl\u00f6tzlich bleibe ich stehen.
\n\u201eMein Hexenschu\u00df ist weg\u201c, rufe ich begeistert. \u201eIch kann wieder gehen.\u201c
\nHassan sch\u00fcttelt sich vor Lachen.
\n\u201eNichts anderes habe ich erreichen wollen. Wenn ich es dir vorher gesagt h\u00e4tte, w\u00e4rst du davon gekrochen und h\u00e4ttest geglaubt, ich wollte dich nur auf Umwegen zum Opium verf\u00fchren. Aber wie h\u00e4ttest du morgen auf Reisen gehen k\u00f6nnen, du Idiot. Mein Buchhalter f\u00e4hrt doch morgen nach Meschugabad und nicht n\u00e4chste Woche.\u201c
\nHassan hatte recht, denn die Reise war zwei Pfeifen Opium wert.
\nAm n\u00e4chsten Morgen sitze ich mit Mehdi, dem Buchhalter, im Autobus, der uns nach Meschugabad, seinem Geburtsort, bringen soll.
\nSchon im Bus geht es los: Mehdi hier, Mehdi dort. Die Leute kennen ihn, gr\u00fc\u00dfen ihn, k\u00fcssen ihn. Aber als wir zu Mittag in einem Teehaus haltmachen, wo man uns Hammelfleisch mit Reis serviert, geht es weiter: Von allen Seiten kommen M\u00e4nner herbei. Sie wollen wissen, wie es ihm geht, was er macht.
\nEr kann unm\u00f6glich all diese Menschen kennen. Aber sie kennen ihn, das ist klar, und sie wollen von ihm bemerkt sein.
\nWas hat denn nur dieser kleine bebrillte Mann mit den wilden Haaren, der in seinen Bluejeans und dem karierten Hemd eher einem Intellektuellen aus Saint-Germain-des Pr\u00e8s \u00e4hnlich sieht als einem persischen Buchhalter.
\n\u201eWas soll ich schon haben? Diese M\u00e4nner lieben wahrscheinlich meine Vergangenheit. Das ist alles\u201c, antwortet er geheimnisvoll. Und damit mu\u00df ich mich abfinden.<\/p>\n

Seine erste Lektion\"\"
\n<\/strong>demokratischer Freiheit erhielt Ardeschir Zahedi in Amerika. Der Schwiegersohn des Schah und neugebackener Botschafter in Washington versammelte die persischen Studenten. \u201eKommt nach Hause\u201c, flehte er sie an, \u201ewarum bleiben so viele von euch im Ausland. Bei uns erwarten euch doch Fortschritt und Freiheit.\u201c Die Studenten lachten und pfiffen auf diese Freiheit. \u201eIch lasse euch verhaften!\u201c schrie Ardeschir, aber er verga\u00df, da\u00df er nicht mehr in Persien war. Die Studenten schlossen seelenruhig die T\u00fcr und gaben dem Herrn Botschafter Seiner Majest\u00e4t eine Tracht Pr\u00fcgel<\/em><\/p>\n

Die Jugend Persiens ist aufgeschlossen und sehr kritisch\"\"<\/em><\/strong><\/p>\n

In Meschugabad erreicht der Triumphzug seinen H\u00f6hepunkt. Hunderte von Menschen str\u00f6men aus den H\u00e4usern und k\u00fcssen ihn. Die Autos stoppen. Radfahrer steigen ab und schlie\u00dfen sich uns an. Polizisten und Gendarmen bahnen uns einen Weg durch die jubelnde Menge. Einige M\u00e4nner h\u00e4ngen an Mehdis Arm. Ein Polizist h\u00e4lt mir die Hand und dr\u00fcckt sie z\u00e4rtlich. – Das erinnert mich an meine Kamera. Ich hole sie aus der Tasche.
\n\u201eKeine Fotos, bitte\u201c, sagt Mehdi schnell, \u201esonst laufen sie alle weg. Es ist nicht immer\u00a0 gut, mit mir gesehen zu werden.\u201c
\nWieder diese Geheimnistuerei. Na sch\u00f6n. Warum soll ich auch fragen. Die Popularit\u00e4t f\u00e4ngt an, mir zu gefallen. So nett waren so viele Perser noch nie zu mir. Selbst wenn der Schah sich zeigt, gibt es nur halb so viel Jubel. Ein Mann gibt mir eine Zigarette, ein anderer Feuer. Sie sprechen Dialekt. Ich verstehe \u201aRusse\u2018 oder \u201aRu\u00dfland\u2018, sonst kein Wort. Aber ich bin froh \u00fcber soviel W\u00e4rme und denke mit Dankbarkeit an Hassan und seine zwei Pfeifen Opium, denen ich diese Reise verdanke.
\nLeider mu\u00df ich jetzt ohne Mehdi weiterreisen. Ein Freund wird mich abholen, um mich zu einem Nomadenstamm zu bringen, der eine Tagesreise entfernt in den Bergen lebt.
\nAls ich im Teehaus auf ihn warte, kommt eine Gruppe von M\u00e4nnern mit zwei Polizisten an der Spitze, um mir feierlich zu erkl\u00e4ren, da\u00df\u00a0 Meschugabad mich einl\u00e4dt. Ja, ich soll ihr Gast sein. F\u00fcr einen Monat, f\u00fcr zwei, solange ich wollte. Ich sei doch der Freund Mehdis. Ich mu\u00df leider absagen, aber sie leisten mir Gesellschaft, bis ich abfahre.
\nNach f\u00fcnf Tagen bin ich zur\u00fcck und sitze wieder im gleichen Teehaus. Diesmal warte ich auf Mehdi, denn wir wollen gemeinsam nach Teheran zur\u00fcckfahren. Fahrplanm\u00e4\u00dfig m\u00fc\u00dfte es jetzt losgehen. Der Autobus ist da. Aber Mehdi l\u00e4\u00dft auf sich warten. Ich schicke einen Mann. Der kommt l\u00e4chelnd zur\u00fcck und erkl\u00e4rt seelenruhig:
\n\u201eMachen Sie sich keine Sorgen, der Bus wird warten.\u201c
\nDie anderen Reisenden haben das gar nicht gern. Sie werden ungeduldig und dr\u00e4ngen zur Abfahrt. Ein Offizier der Polizei erscheint und befiehlt Ruhe.
\nEndlich sehe ich Mehdi die Stra\u00dfe herunterkommen. Wieder Hunderte von M\u00e4nnern, die lachen und schreien und nach ihm greifen. Er sch\u00fcttelt H\u00e4nde, geht in ein Haus, kommt nach einigen Minuten wieder heraus, geht in ein anderes und so weiter.
\nIch koche vor Ungeduld und setze mich vorsichtshalber in den Bus, denn auch der Chauffeur scheint die Nase voll zu haben.
\nEs dauert eine Ewigkeit, bis Mehdi endlich ankommt. Der Chauffeur mustert erstaunt seine Bluejeans, das karierte Hemd und die billigen Sandalen.
\n\u201eAuf den mu\u00dften wir warten?\u201c sagt er zu mir. \u201eF\u00fcr so was haben wir zwei Stunden Versp\u00e4tung. Wer ist denn dieser Herr, der soviel Aufsehen macht?\u201c<\/p>\n

Die gleiche Frage stelle ich Hassan, als ich wieder in Teheran angekomme.
\n\u201eEin Kommunist\u201c, antwortete er unter schallendem Gel\u00e4chter, denn er ist gl\u00fccklich, da\u00df seine Regie hier genauso gut geklappt hat wie bei den zwei Pfeifen Opium. Er liebt \u201epraktische Scherze\u201c, wie man so sch\u00f6n auf Englisch sagt, wenn man jemanden auf den Arm nehmen will. Und er erz\u00e4hlt mir die Geschichte seines Buchhalters.
\nMehdi war w\u00e4hrend vieler Jahre Mitglied des Zentralb\u00fcros der Kommunistischen Partei gewesen, die sich in Persien \u201eTudeh\u201c nennt und seit 1953 verboten ist. Vor einigen Jahren war er verhaftet worden. Hunger, Schl\u00e4ge und raffinierte Foltermethoden hatten Mehdi nach zehn Monaten soweit gebracht, da\u00df er einwilligte, das zu tun, was alle gefangenen Kommunisten in Persien tun m\u00fcssen, wenn sie ihr Leben retten wollen: Er unterschrieb eine Erkl\u00e4rung, in der er seinen Irrtum einsah, sich vom \u201eTudeh\u201c lossagte, die Kommunisten der Volksverhetzung anklagte und den Schah in den Himmel hob. Diese Erkl\u00e4rung wurde mit seinem Bild in allen Zeitungen abgedruckt \u2013 und Mehdi war wieder ein freier Mann.
\n\u201eUnd mehr Kommunist denn je.\u201c
\n\u201eNat\u00fcrlich\u201c, antwortete Hassan gelassen. \u201eEr m\u00fc\u00dfte schon sehr pervers sein, wenn er jetzt die Menschen lieben w\u00fcrde, die ihn gefoltert haben. Du solltest die Narben auf seinem R\u00fccken sehen.\u201c
\n\u201eAber warum jubeln ihm die Leute zu?\u201c will ich wissen.
\n\u201eUm das zu begreifen, mu\u00df man eigentlich Perser sein\u201c, meint Hassan.
\nIch will aber versuchen, es dir zu erkl\u00e4ren. In unserer Religion ist es jedem erlaubt seinen Glauben \u00f6ffentlich zu verleugnen, wenn das Festhalten daran sein Leben oder seine Interessen gef\u00e4hrden k\u00f6nnte. Es gen\u00fcgt, den richtigen Gott im Herzen zu tragen, meinen unsere Schriftgelehrten. Zur Zeit der Eroberungen war das recht praktisch und es erkl\u00e4rt, warum es bei uns keine M\u00e4rtyrer gegeben hat. Ein geheimer, aber lebendiger Gl\u00e4ubiger ist mehr wert als ein toter Fanatiker.\u201c
\n\u201eSowohl f\u00fcr Gott als f\u00fcr die Kommunistische Partei.\u201c
\n\u201eGanz richtig\u201c, f\u00e4hrt Hassan fort. \u201eNun ist dieser Zug zum Verheimlichen bei uns so allgemein geworden, da\u00df man schlechthin als Idiot gilt, wenn man offen sagt, was man denkt. Ihr Europ\u00e4er r\u00fcmpft dar\u00fcber die Nase und sprecht voller Verachtung von uns unaufrichtigen Orientalen. Aber habt ihr euch schon mal \u00fcberlegt, warum wir so sind? Weil seit Jahrhunderten nicht Recht \u00fcber Sicherheit und Leben entscheidet, sondern Willk\u00fcr, mu\u00dften die Perser immer B\u00fccklinge machen und heucheln. Sie m\u00fcssen es heute noch tun und sind deshalb dankbar, da\u00df ein religi\u00f6ses Rezept ihnen die L\u00fcge erlaubt. Auf lange Sicht ist solch eine g\u00f6ttliche Entschuldigung nat\u00fcrlich t\u00f6dlich, denn sie macht die Menschen unf\u00e4hig, sich ihr Recht selber zu erk\u00e4mpfen. Bei uns kommt es nicht darauf an, was man denkt, sondern was man vorgibt zu denken. Liebedienerei nach oben ist das A und O ihres Lebens.\u201c
\n\u201eUnd das sagst du, ein Prinz?\u201c
\nEr l\u00e4chelt sp\u00f6ttisch: \u201ePrinzen brauchen nicht unbedingt dumm zu sein, mein Lieber. \u2013 Im \u00fcbrigen m\u00fcssen auch sie B\u00fccklinge machen. Als der Vater des Schah meinen Vater h\u00e4ngen lie\u00df, weil er dessen G\u00fcter haben wollte, ging ich nicht zum Begr\u00e4bnis. Feigheit, nach euren Begriffen. Und beim n\u00e4chsten Hofempfang k\u00fc\u00dfte ich ehrfurchtsvoll die H\u00e4nde der zwei Meter langen Majest\u00e4t. Das war keine Liebe, das war Lebensrettung. Ich ha\u00dfte den Schah, und ich hasse seinen Sohn.\u201c
\nHassan sieht pl\u00f6tzlich gar nicht mehr wie der leichtlebige Bonvivant aus, der mit Humor und Zynismus das Leben meistert. Seine Augen bohren sich auf ein Bild an der Wand. Das Bild seines Vaters.
\n\u201eAber wir kommen vom Thema ab\u201c, sagt er jetzt wieder ganz ruhig.
\n\u201eMehdi folgt den persischen Spielregeln: Er gibt vor, anders zu denken, als er denkt. Die Leute jubeln ihm zu, weil jeder sich mit einem m\u00e4chtigen Kommunistenf\u00fchrer gutstellen will. Man kann auch nie wissen, vielleicht kommandiert er morgen in Persien. Und dann kann jeder sagen: \u201aErinnerst du dich, ich war immer auf deiner Seite. Und ich habe dich gek\u00fc\u00dft, wei\u00dft du noch \u2026?\u201c
\n\u201eUnd die Polizei?\u201c
\n\u201eDie macht feste mit. Das hast du doch selber gesehen. Immer an erster Stelle, wenn es darum geht, die Zukunft zu sichern.\u201c
\n\u201eNein\u201c, unterbreche ich ihn, \u201eich meine die Polizei in Teheran, die Sicherheitsbeh\u00f6rden, wie k\u00f6nnen die so etwas zulassen?\u201c
\n\u201eDu hast nichts begriffen\u201c, sagt er sehr h\u00f6flich. \u201eWas soll die Polizei machen? Wenn sie ihre kleinen Agenten oder die M\u00e4nner von Meschugabad fragen, warum sie Mehdi so gefeiert haben, wird sie von allen die gleiche Antwort erhalten: \u201aWir haben dem Mann zugejubelt, der mutig vor aller Welt dem Kommunismus abgeschworen hat und sich unserem geliebten Schah zu F\u00fc\u00dfen warf.\u201c
\n\u201eUnd warum arbeitet Mehdi bei dir?\u201c will ich nun noch wissen.
\n\u201eGlaubst du, ich will krepieren, wenn die Kommunisten kommen? Ich habe dem M\u00f6rder meines Vaters die H\u00e4nde gek\u00fc\u00dft, warum sollte ich nicht einem Kommunisten meine Buchf\u00fchrung anvertrauen, wenn ich mir damit einen sicheren R\u00fcckzug erkaufe? Viele Reiche halten sich einen Kommunisten, wie man sich einen bissigen Wachhund h\u00e4lt. Andere zahlen direkt in die Kasse der Tudeh-Partei. Du schaust ungl\u00e4ubig und r\u00fcmpfst die Nase? Vergi\u00df nicht, wir leben in Persien, und hier ist ein Kommunist in der Hand besser als eine Kompanie Soldaten auf dem Dach. Wenn die Tudeh-Parte gewinnen sollte, werden die Soldaten schnellstens ihre Gewehre umdrehen und auf uns schie\u00dfen \u2013 aber unser Hauskommunist k\u00f6nnte uns retten.\u201c
\nDie Tudeh-Partei ist allgegenw\u00e4rtig. Sie ist die einzige Organisation, die den Namen Partei verdient. Die offiziellen Parteien Persiens sind nichts anderes als die schwankende Kundschaft dieses oder jenes Politikers oder, genauer vielleicht, Gesch\u00e4ftemachers. Es sind keine Gruppen, die von einer Masse und einer Meinung getragen werden, es sind wahllos zusammengeherdete Haufen, die von oben gekauft oder erpre\u00dft werden.
\nUm es noch einfacher zu machen, befahl der Schah vor einigen Jahren, da\u00df \u00fcberhaupt nur noch zwei Organisationen im Parlament vertreten sein sollten: die Regierungspartei und die loyale Opposition seiner Majest\u00e4t. Zwei Herrenclubs wurden also gegr\u00fcndet, deren Pr\u00e4sidenten nat\u00fcrlich pers\u00f6nliche Freunde des Kaisers waren.
\nDie Abgeordneten werden von oben bestimmt und von gef\u00e4lschten Wahlen best\u00e4tigt. Ergebnis: unter den 200 \u201eVertretern des Volkes\u201c gab es keinen Vertreter der 15 Millionen Bauern, keinen Sprecher f\u00fcr die Industriearbeiter, Handwerker, intellektuellen oder den sich langsam bildenden Mittelstand. Das hei\u00dft, tausend Familien vertraten sich selber und ihre Interessen gegen achtzehn Millionen Perser.<\/p>\n

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Bauern verlassen das Land und suchen Arbeit in den St\u00e4dten. Viele von ihnen m\u00fcssen als Lastentr\u00e4ger am Stra\u00dfenrand auf Kundschaft warten <\/strong><\/em><\/figcaption><\/figure>\n
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In der Salzw\u00fcste ist es noch wie vor 1000 Jahren. In dieser Bleimine sortieren Frauen und Kinder mit ihren H\u00e4nden das Erz vom Gestein <\/strong><\/em><\/figcaption><\/figure>\n
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In Teheran gehen M\u00e4nner aus Kurdistan immer in Gruppen. Sie sind mi\u00dftrauisch. Vor den Banken verstecken sie ihr Geld in ihren weiten Hosen <\/strong><\/em><\/figcaption><\/figure>\n

Im Sommer dieses Jahres sollte das anders werden. Unter amerikanischem Druck versprach der Schah freie Wahlen.
\nPersien atmete auf. Die kleinen Parteien, die man bis dahin von der politischen B\u00fchne ferngehalten hatte, indem man ihre Zeitungen beschlagnahmte, ihre Lokale besetzte und den Gerichten untersagte, ihre Klagen anzunehmen, r\u00fcsteten sich zum Wahlkampf. Sie gingen zum Sicherheitsdienst und meldeten ihre Kandidatur an. Man forderte sie auf, sich den Herrenclubs anzuschlie\u00dfen oder von der Bildfl\u00e4che zu verschwinden. Vorsichtshalber warf man einige von ihren Funktion\u00e4ren ins Gef\u00e4ngnis.
\nNun konnten die freien Wahlen beginnen. Wie sie ausgehen, wei\u00df jeder: Erpressung und Korruption standen Pate neben jeder Urne. Unter dem Druck der allgemeinen Unzufriedenheit mu\u00dfte der Schah die Wahlen f\u00fcr ung\u00fcltig erkl\u00e4ren und das frisch gef\u00e4lschte Parlament nach Hause schicken.
\nJetzt wurden die Amerikaner richtig b\u00f6se. Sie verweigerten dem Schah eine Anleihe von 35 Millionen Dollar, die er unbedingt brauchte, um seine Finanzen in Ordnung zu bringen.
\nEr antwortete, indem amerikafreundliche Politiker einsperren lie\u00df und zum altbew\u00e4hrten Erpressungsmittel griff: Ru\u00dfland. \u201eWir sind doch Nachbarn, la\u00dft uns auch Freunde sein\u201c, jubelten seine Diplomaten, und die Sowjets machten eifrig mit. Es war ja nicht das erste Mal, da\u00df sie den Schah Hilfestellung leisteten, um dann doch die Amerikaner zahlen zu lassen. F\u00fcr die Russen geht es darum, den Schah und sein Regime an der Macht zu halten, denn nur so kann die Unrast der Massen und der Drang zur Revolte eines Tages zur Explosion f\u00fchren. Die Russen d\u00fcrfen aber nie zu weit gehen. Sie m\u00fcssen nur gen\u00fcgend Interesse zeigen, damit die Amerikaner wieder einspringen und somit weiterhin von dem Volk als die eigentlichen Besch\u00fctzer des Regimes gelten.
\nUnd auch diesmal hat die Erpressung wieder geklappt. Der Schah wird seine Millionen bekommen. Es wurden zwar Bedingungen gestellt. Er mu\u00dfte versprechen, strenge Reformen durchzuf\u00fchren und die Korruption zu bek\u00e4mpfen. Aber das hat er schon oft getan. Er hat ja auch freie Wahlen versprochen.
\nDie Amerikaner befinden sich in einer Zwickm\u00fchle, aus der nur radikale Ma\u00dfnahmen sie retten k\u00f6nnen. Aber dazu fehlte ihnen bis jetzt der Mut. Jedesmal wenn sie sich vom Schah und seinem Regime lossagen wollten, vereitelte die Angst vor russischem Einflu\u00df den entscheidenden Schritt.
\nDie nicht-kommunistische Opposition ist in einer \u00e4hnlichen Lage.
\n\u201eDie Revolution w\u00e4re schon lange gemacht worden\u201c, sagt Ali Zohari, einer der F\u00fchrer der \u201ePersischen Arbeiterpartei\u201c. Aber die Verantwortlichen M\u00e4nner haben Angst vor dem Einflu\u00df der Kommunisten. Wenn sie losschlagen und auch nur einen Tag die Kontrolle der Massen verlieren, wei\u00df keiner mehr, was passieren kann.\u201c
\nGleiche Worte haben mir Offiziere gesagt, die sich zusammengeschlossen haben und in s\u00e4mtlichen Waffengattungen des Heeres gut organisierte Zellen kontrollieren. Ich sage es Ali Zohari.
\n\u201eDie Offiziere beweisen damit, da\u00df sie Persien wirklich lieben\u201c, sagte er \u201edenn sie zeigen mehr Verantwortungsbewu\u00dftsein als der Schah und die herrschende Schicht, die nur dank dieser Angst an der Macht bleiben und sich nicht sch\u00e4men, alles zu tun, um die Gefahr zu vergr\u00f6\u00dfern.
\nIch beobachte diese sanften Augen, die eher zu einem Pastor passen als zu einem Politiker. Ali die streichelt seinen Hund, einen jungen Boxer, und f\u00e4hrt fort:
\n\u201eWir alle wissen, da\u00df neunzig Prozent der Bev\u00f6lkerung dieses Regime hassen. Wir wissen, da\u00df es eines kleinen Anlasses bed\u00fcrfte \u2013 den wir jederzeit provozieren k\u00f6nnten \u2013, um die Elendsviertel von Teheran, \u00fcber eine Million hungriger Menschen, in Bewegung zu setzen. Aber mehr wissen wir nicht. In einem Polizeistaat ist es unm\u00f6glich zu wissen, was die Massen denken und wie sie reagieren werden, wenn man ihre Fesseln sprengt.\u201c<\/p>\n

\"\"In der Industrie<\/strong>
\nsind ungef\u00e4hr 400.000 Menschen t\u00e4tig. Obwohl Mindestl\u00f6hne gesetzlich festgelegt sind, zahlen Arbeitgeber willk\u00fcrliche L\u00f6hne, die oft nicht einmal die H\u00e4lfte der vorgeschriebe<\/em>nen Summe ausmachen. Mu\u00df man sich wundern, wenn gerade hier der Kommunismus seine beste Kundschaft findet<\/em><\/p>\n

\"\"<\/em><\/p>\n

In den Basaren
\n<\/strong><\/em>haben sich veraltete Handelsmethoden und \u00fcberlieferter Lebensstil am reinsten erhalten.<\/em>Hier herrschen die Mullahs, die Schriftgelehrten des Islam. Sie sind eine politische Macht, und der Basar ist ihr Werkzeug. Wenn sie ihre Forderungen durchsetzen wollen, lassen sie den Basar streiken<\/em><\/p>\n

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\u201eGibt es denn keine L\u00f6sung?\u201c
\n\u201eVielleicht gelingt es den Offizieren, was Kassem im Irak gelang. Aber wir d\u00fcrfen nicht mit ihnen paktieren. Wer von uns wei\u00df, ob er der Folter widerstehen kann. Wir wollen ihre Namen nicht kennen, um sie nicht verraten zu k\u00f6nnen. Wir m\u00fcssen nur bereit sein, im gegebenen Augenblick das Volk zu beruhigen.\u201c
\nEr steht auf und winkt mich ans Fenster. Unter uns patrouillieren zwei Polizisten in Zivil. Ali sieht pl\u00f6tzlich m\u00fcde aus.
\n\u201eSie sind immer da, wie Bluthunde. Ein Polizeistaat lebt vom Blut der besten S\u00f6hne des Landes, nur die Besten wagen zu k\u00e4mpfen. Man hat sie get\u00f6tet, man hat sie verjagt, man hat sie zum Selbstmord getrieben wie unseren einzigen gro\u00dfen Schriftsteller, Sade Hedayat. Minderwertigkeit wird belohnt \u2013 Geist zertreten. So bezeugen unsere Herren ihre Liebe zu Persien.\u201c
\nDie Polizisten sind unter der Stra\u00dfenlampe stehen geblieben und tuscheln. Dann l\u00e4uft einer davon.
\n\u201eDer wird bald wiederkommen. Er telefoniert nur, um zu sagen, da\u00df Sie immer noch hier sind. Jetzt m\u00fcssen Sie schnell gehen, denn so lange der unten allein ist, wird er Ihnen nicht folgen. Er mu\u00df auf mich aufpassen.\u201c
\nAli begleitet mich zur T\u00fcr.
\n\u201eNun sehen wir uns schon viele Tage\u201c, sagt er zum Abschied, \u201eund ich habe Ihnen immer noch nicht gesagt, welches unser Programm ist. Sie werden erstaunt sein. Wir wollen zun\u00e4chst nur eins: Wir verlangen, da\u00df die bestehenden Gesetze angewandt werden und jeder Perser damit die gleichen Rechte hat. Und wenn morgen der Schah dieses Programm annimmt, sind wir bereit, die Freiheit aus seiner Hand zu empfangen und sie mit ihm zu verwalten.\u201c
\nAli Zohari ist kein Deckname. Dieser Mann ist der einzige, den ich mit gutem Gewissen bei seinem richtigen Namen nennen kann, denn dort, wo er jetzt ist, kann selbst die persische Polizei ihn nicht mehr fassen. Er starb an einem Herzschlag. Gef\u00e4ngnis, Verfolgung und dauernde Spannung hatten die Gesundheit dieses Mannes unterh\u00f6hlt, der mit 47 Jahren zu den gro\u00dfen Hoffnungen Persiens geh\u00f6rte. Er starb in jener Nacht, in der er mir zum Abschied diese Worte sagte, die wie seine letzte Botschaft an den Kaiser klangen.<\/p>\n

— ENDE —<\/p>\n

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Stern, Heft 46, 12. November 1960 Mohammed Resa Schah, der Kaiser von Persien, hat pers\u00f6nlich die Stern-Berichte \u00fcber sein Land best\u00e4tigt. In einem auschlie\u00dflich f\u00fcr Deutschland bestimmten Interview gibt der Schah das wirtschaftliche Chaos in seinem Land zu. Um die von uns beschriebenen Mi\u00dfst\u00e4nde zu beheben, verspricht er: strenge Sparma\u00dfnahmen, den Bau von Schulen und…<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":56264,"parent":55292,"menu_order":2,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_seopress_robots_primary_cat":"","_seopress_titles_title":"","_seopress_titles_desc":"","_seopress_robots_index":"","footnotes":""},"categories":[507],"tags":[],"class_list":["post-55294","page","type-page","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","category-iran","entry","has-media"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55294"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=55294"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55294\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":60747,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55294\/revisions\/60747"}],"up":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55292"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/56264"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=55294"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=55294"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=55294"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}