{"id":55431,"date":"2017-06-12T13:10:04","date_gmt":"2017-06-12T11:10:04","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=55431"},"modified":"2023-02-12T15:30:16","modified_gmt":"2023-02-12T14:30:16","slug":"verlobung-in-teheran","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/zeitungsreportagen\/iran\/verlobung-in-teheran\/","title":{"rendered":"Verlobung in Teheran"},"content":{"rendered":"

Stern, Heft 49, 5. Dezenber 1959<\/em><\/p>\n

Gordian Toeller und Claude Deffarge berichten vom dritten Versuch des Schah, seine Dynastie zu retten<\/em><\/p>\n

\u201eDer Hofminister hat das Vergn\u00fcgen, dem Volk die Verlobung seiner Kaiserlichen Hoheit Mohammed Reza Schah Pahlewi mit Fr\u00e4ulein Farah Diba mitteilen zu k\u00f6nnen.\u201c
\nFarah Diba steht wie versteinert da. Nur ihr Gesicht verr\u00e4t den inneren Aufruhr, ihre Augen m\u00fcssen gegen die Tr\u00e4nen k\u00e4mpfen, die empordr\u00e4ngen. Z\u00f6gernd greift sie nach dem Ring, den der Kaiser ihr reicht. Tr\u00e4umerische spielen ihre Finger dar\u00fcber hin. Pl\u00f6tzlich krallen ihre zarten Finger sich daran fest; trotzig, herausfordernd und bittend zugleich ballen sich ihre H\u00e4nde um das symbolische Kleinod. Sie schlie\u00dft die Augen, und ihre Lippen bewegen sich wie im Gebet \u2026\u00a0 Es ist die gleiche Bitte, die den Schah bewegt, das gleiche Gebet, das alle Anwesenden, alle k\u00f6nigstreuen Perser heute leise vor sich hinmurmeln: \u201eGott gebe uns einen Thronfolger!\u201c
\nSelten in der Geschichte einer Dynastie war diese Bitte zwingender, dramatischer als hier im Schlo\u00df des Kaisers. Die modernen M\u00f6bel, die protzigen, fast noch neuen L\u00fcster, das stillos zusammengew\u00fcrfelte Allerlei von persischer Folklore und beziehungsloser Moderne beweisen, da\u00df \u2014 wenn auch die persische Monarchie Jahrtausende alt ist \u2013 die jetzige Dynastie sehr jung und traditionslos ist.<\/p>\n

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Die Ringe sind gewechselt. Mit einem Bonbon besiegeln Farah und der Schah feierlich das Verl\u00f6bnis<\/strong><\/em><\/p>\n

Mohammed Reza Schah Pahlewi ist der zweite der Pahlewis. Der Thron wurde von seinem Vater erobert; usurpiert, sagen die Gegner der Dynastie, die darauf warten, da\u00df das Ausbleiben eines Thronfolgers die Karriere der Pahlewis zu einem j\u00e4hen Ende bringen wird.
\nUmso mehr Verantwortung f\u00e4llt jetzt auf Farah Diba und bei dieser kleinen Verlobungsfeier, die man in Persien einfach \u201eKuchenessen\u201c nennt, weil kleines Geb\u00e4ck herumgereicht wird und Alkohol von der Religion verboten ist, f\u00fchlt man die Spannung, die schicksalsentscheidende Bedeutung dieser Stunde. Sobald Farah Diba auf den Pfauenthron steigt, wird sie wichtiger sein als der Kaiser, entscheidender f\u00fcr das Weiterbestehen der Pahlewis als das Heer, die Leibgarde oder die Unterst\u00fctzung der Amerikaner.<\/p>\n

Das 21-j\u00e4hrige M\u00e4dchen mit seinen burschikose All\u00fcren und den vertr\u00e4umten Augen ist die letzte Hoffnung eine jungen Dynastie auf kampfloses Weiterbestehen. Sollte sie dem Kaiser nur M\u00e4dchen schenken, dann verlangt das eherne persische Gesetz, da\u00df er sie verst\u00f6\u00dft, wie ihre Vorg\u00e4ngerinnen, und durch eine neue Frau ersetzt. Sollte sie jedoch kinderlos bleiben, dann werden sich die Ger\u00fcchte vermehren, die heute schon in Tehran herumschwirren, und denen zufolge Mohammed Reza Schah durch einen Unfall zeugungsunf\u00e4hig geworden sei. Dann werden die Feinde der Pahlewi aus diesem Ger\u00fccht eine gef\u00e4hrliche Waffen schmieden, denn der Beweis der M\u00e4nnlichkeit eines Kaisers ist f\u00fcr die Fantasie des Volkes ebenso wichtig wie Glanz, Prunk und gottes\u00e4hnliche Unnahbarkeit. Ein Kaiser darf nicht nur Geliebter sein, als Vater des Volkes mu\u00df er auch leiblicher Vater sein k\u00f6nnen: Symbol seiner nationalen Vaterschaft.<\/p>\n

\"\"Premiere als Kaiserbraut:<\/strong> Drei Stunden nach der Verlobung mit dem Schah beginnen die Repr\u00e4sentationspflichten. Mohamed Reza Pahlewi nimmt mit Farah an einem Empfang zu Ehren\u00a0 seiner eben verheirateten j\u00fcngsten Schwester Fatemeh (ganz links) teil. Zwischen beiden: Prinzessin Shams, die ihren kaiserlichen Bruder zur Ehe mit Farah geraten hat<\/em><\/p>\n

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\u201ePersien geh\u00f6rt wieder den Persern\u201c<\/strong>, l\u00e4chelt Prinzessin Fatemeh, als sie sich nach der Trauung mit dem Fliegergeneral Khatami den Hochzeitsg\u00e4sten zeigt. Glaubt sie, ihrem kaiserlichen Bruder ein gutes Beispiel gegeben zu haben? In der ersten Ehe war Fatemeh mit dem amerikanischen Playboy Hillyer verheiratet. Der Schah mu\u00dfte sich von einer \u00e4gyptischem Prinzessin und der Halbdeutschen Soraya scheiden lassen, bevor er die Perserin Farah w\u00e4hlte<\/em><\/p>\n

Das gilt besonders in Persien, wo magische Verflechtungen die Volksseele und selbst hohe Kreise st\u00e4rker ber\u00fchren als menschliche oder religi\u00f6se Beweggr\u00fcnde. Warum wohl wurde die Verlobung bis zum 23. November hinausgeschoben, obwohl alle Beteiligten in \u00e4ngstlicher Beachtung des Volksspruches \u201eWas in Persien nicht gleich geschieht, wird nie etwas\u201c, zur gr\u00f6\u00dften Eile dr\u00e4ngten? Weil die Sonne zun\u00e4chst in das neue Tierkreiszeichen, in den Sch\u00fctzen, eintreten m\u00dfste, denn im Skorpion getroffene Entscheidungen haben Mohammed Reza Schah nie Gl\u00fcck gebracht, obwohl es sein eigenes Zeichen ist.
\nIn Europa und in Persien haben Astrologen die Horoskope Farah Dibas und des Kaisers verglichen, und w\u00e4hrend man bei uns nach Aspekten der Lieben suchte, hielt man hier verzweifelt Ausschau nach Zeichen der Fruchtbarkeit und der Gesundheit. Der Unterschied ist nicht nur bezeichnend f\u00fcr die dramatische Notwendigkeit, die Thronfolge zu sichern: Sie beleuchtet besonders eindeutig die Mentalit\u00e4tsunterschiede zwischen Persien und Europa in Bezug auf Hochzeit, Ehe und Liebe.
\n\u201eSobald es sich um einen Mann und eine Frau handelt, f\u00fchlt ihr Europ\u00e4er euch unwiderstehlich gezwungen, von Liebe auf den ersten Blick, von Treue, Verst\u00e4ndnis und ich wei\u00df nicht was zu faseln\u201c, sagte uns Ahmad, ein Perser, bei dem wir zum Essen eingeladen waren. Nat\u00fcrlich sprach man von Farah Diba und der bevorstehenden Verlobung.<\/p>\n

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Das erste Mal:<\/strong> Der Schah mit\u00a0 seiner \u00e4gyptischen Frau Fawzia. Scheidung nach neun Jahren, kein Thronfolger. Rechts der Herzog von Spoleto<\/em><\/figcaption><\/figure>\n
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Das zweite Mal:<\/strong> der Schah mit seiner halbdeutschen Frau Soraya. Scheidung nach sieben Jahren, kein Thronfolger. Rechts: Kanzler Dr. Adenauer<\/em><\/figcaption><\/figure>\n
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Das dritte Mal:<\/strong>Der Schah mit seiner persischen Braut Farah. Ihre Hochzeit wird am 21. Dezember gefeiert. Rechts die Kaiserin Mutter Taj Moluk<\/em><\/figcaption><\/figure>\n

Irgend jemand hatte das Wort Liebe gebraucht. \u201eMan mu\u00df unverbesserlicher Europ\u00e4er sein, um bei einer Ehe, und besonders einer K\u00f6nigsehe, von Liebe zu reden\u201c, fuhr Ahmad fort. \u201eWenn man eure Zeitungsmeldungen \u00fcber die bevorstehende Hochzeit liest, gewinnt man den Eindruck, da\u00df ihr die gro\u00dfe, einmalige, alles umwerfende Liebe als moralische Voraussetzung ben\u00f6tigt, um eine Beziehung zwischen Mann und Frau zu erkl\u00e4ren \u2013 oder zu entschuldigen. Ihr tut so \u2013 und da seid ihr die gr\u00f6\u00dften Heuchler \u2013 als g\u00e4be es, und als kenntet ihr keinen anderen Grund f\u00fcr eine solche Beziehung. Auch bei euch gab es nur in wenigen K\u00f6nigsh\u00e4usern Liebesheiraten, alles andere waren Vernunftehen, Interessengemeinschaften. Oder?\u201c
\n\u201eJaja\u201c, unterbricht Liesel, eine Sekret\u00e4rin des deutschen Kaufhauses, das k\u00fcrzlich in Teheran erbaut worden ist, \u201edas gab’s auch bei uns. Aber hier sind wir doch im M\u00e4rchenland aus Tausendundeine Nacht. Euer Kaiser ist so sch\u00f6n. Oft hat er so traurige Augen, finden Sie nicht auch? Und es gab Soraya, die hat er doch auch so sehr geliebt.\u201c
\n\u201eMon \u0153il\u201c, (Mein Auge oder \u2013 freier \u2013 \u201aSo siehst du aus\u2018) sagt Ahmad, denn wir sprechen Franz\u00f6sisch. \u201eWenn ihr persische Sitten, persischen Lebensstil auf euer europ\u00e4isches Gef\u00fchlsleben und eure Werte abstimmt und somit gleichschaltet, haut ihr immer daneben.\u201c Er l\u00e4chelt verschmitzt. \u201eSie sind nun schon zehn Monate in Teheran, Fr\u00e4ulein M\u00fcller, hat jemals ein Perser sie wirklich geliebt?\u201c
\nLiesel err\u00f6tet bis an die Haarwurzeln. \u201eJa\u201c, stammelt sie, \u201edas hei\u00dft.: nein. Ich wei\u00df nicht.\u201c Sie z\u00f6gert und f\u00fcgt dann schnell und voller Stolz hinzu: \u201eViele haben mir den Hof gemacht.\u201c Und mit Nachdruck: \u201eIch habe einen Freund, ein Herr aus reichem Hause, der will mich heiraten.\u201c
\n\u201eDie alte Geschichte\u201c, l\u00e4chelt Ahmad, \u201eausl\u00e4ndische Ware ist immer gesuchter und macht vor Freunden mehr Eindruck als die einheimischen Produktion.\u201c Er nimmt Liesels Hand in die seine. \u201eSeien Sie nicht b\u00f6se, Fr\u00e4ulein M\u00fcller, ich will Sie nicht kr\u00e4nken, sondern Ihnen nur sagen, aus welchen Gr\u00fcnden viele meiner Freunde nach Ausl\u00e4nderinnen Ausschau halten: Das erh\u00f6ht ihr Ansehen, vor sich selber und vor den anderen. Der Unterschied ist, sagen wir, wie zwischen einem Mercedes 30o und einem Volkswagen \u2013 wenn der Volkswagen hier gebaut w\u00fcrde.\u201c
\nEin alter Perser mischt sich etwas ungeduldig ins Gespr\u00e4ch. \u201eDu gehst nicht auf den Grund der Dinge, Ahmad\u201c, sagt er vorwurfsvoll. Sein Blick wendet sich wohlwollend \u2013 und f\u00fcr mein Gef\u00fchl recht vielsagend \u2013 Fr\u00e4ulein M\u00fcller zu. \u201eIn Europa wird die Liebe seit dem Mittelalter als ein edles Gef\u00fchl besungen, und das Christentum predigt es in seiner reinsten Form. Deshalb fordert auch das Gesetz von euch monogam zu sein, und gilt der Ehebruch als Scheidungsgrund. Bei uns erlaubt die Religion jedem Mann vier offizielle Frauen und mehrere Konkubinen. Unsere V\u00e4ter lebten so, und viele von ihnen tun es auch heute noch, besonders in der persischen Provinz. Im Zuge der Modernisierung unseres Lebens und ganz besonders wegen der Teuerung werden zwar die Harems seltener, aber unser Lebensstil, unser Gef\u00fchlsleben hat sich noch nicht ge\u00e4ndert. Mit diesen sittlichen Erbe belastet, kann f\u00fcr uns die Beziehung zur Frau nichts anderes bedeuten als Besitz, Mutterschaft und Freude der Sinne. Wir verteilen diese je nach Bedarf und Laune auf mehrere Frauen. Deshalb k\u00f6nnen wir das Gef\u00fchl nicht kennen, das sinnliche Reiz, menschliche Verbundenheit, ausschlie\u00dfliche Wahl und m\u00f6gliche Mutterschaft auf eine einzige Person bezieht, und das ihr Liebe nennt. Unter uns gesagt, ist eure L\u00f6sung recht langweilig. Und warum sollte unser Herrscher die Ausnahme sein? Der Vater des Schahs hatte mehrere Frauen.\u201c
\n\u201eAber der Kaiser liebte Soraya?\u201cwill Fr\u00e4ulein M\u00fcller wissen.
\n\u201eAuf unsere Art, ja, aber nicht so wie ihr romantischen Leute aus dem Abendland euch das vorstellt\u201c, sagt der alte Perser l\u00e4chelnd. \u201eLeider brachte Soraya von ihrer deutschen Mutter eine recht unangenehme Eigenschaft mit: die Eifersucht. Sie warf dem Kaiser jene kleinen galanten Abenteuer vor, die wir Perser vollkommen normal finden und die ihm keiner \u00fcbelnimmt, im Gegenteil. Wie sollten die Sinne eines Herrschers bei einer Frau verweilen k\u00f6nnen, wenn ein einfacher Mann laut Mohammed unumstrittenes Recht auf viele hat?\u201c
\nFr\u00e4ulein M\u00fcller ist ganz in sich zusammengesunken.
\n\u201eUnd er wird auch Farah betr\u00fcgen?\u201c fragt sie z\u00f6gernd.
\nDer alte Perser lacht.
\n\u201eAber Fr\u00e4ulein M\u00fcller\u201c, sagt er vorwurfsvoll, \u201ewie k\u00f6nnen Sie so ein h\u00e4\u00dfliches Wort gebrauchen. Betrug gibt es doch nur dort, wo es Liebe gibt: Liebe in Ihrem Sinne.\u201c
\nSie ist derart verst\u00f6rt, da\u00df ich ihr verspreche, sie mit zum Flugplatz zu nehmen, damit sie Farahs Ankunft erleben k\u00f6nne.<\/p>\n

Es gab weder Fahnen noch Trompeten, aber einen eindeutigen Beweis, da\u00df der Schah, allen Ger\u00fcchten zum Trotz, sich entschieden hatte, Farah zu heiraten. Als n\u00e4mlich die Maschine der Air France \u00fcber Teheran kreiste, erhielt der Pilot folgenden Befehl: \u201eBevor Sie Ihre Passagiere am Hauptgeb\u00e4ude absetzen, halten Sie vor dem Privatausgang seiner Kaiserlichen Hoheit, und lassen Fr\u00e4ulein Diba und ihre Begleiterinnen aussteigen.\u201c<\/p>\n

\"\"\u201eWir haben keinen Einflu\u00df mehr auf den Schah\u201c,<\/strong> tuschelt Prinzessin Ashraf, die Zwillingsschwester des Kaisers, ihrer Nichte Sc<\/em>hahnaz (links im Bild) zu, \u201ewarum hast du deinem Vater zu dieser Frau geraten? Sie wird ihn beherrschen, nicht er sie. Sie ist gr\u00f6\u00dfer als er!\u201c Prinzessi<\/em>n Ashraf, die in Hofkreisen nur der \u201eschwarze Panther\u201c genannt wird, sieht ihre Macht schwinden. Sie hat bisher alle Entscheidungen ihres Bruders bestimmt. Nichts lie\u00df sie unversucht, die Verlobung zu hintertreiben: noch zwei Tage vorher f\u00fchrte sie dem Kaiser eine Reihe von jungen Kandidatinnen zu, die weich und nachgiebig sind wie Soraya<\/em><\/p>\n

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\u201eMein Sohn hat eine sehr schnelle Entscheidung getroffen\u201c<\/strong>, entgegnete die Mutter des Schahs auf die vielen Fragen ihre alten Freunde. Mit geb\u00fchrender Herzlichkeit hat sie Farah empfangen. Sie wei\u00df, wie schwer es f\u00fcr die junge Braut sein wird, alle Erwartungen zu erf\u00fcllen, die der Thron und das Volk hegen. Farah stammt zwar aus einer angesehenen, alten persischen Familie, doch sie ist westlich erzogen und beeinflu\u00dft. Die Hofclique f\u00fcrchtet, da\u00df Farahs frische, geradlinige Art Intrigen nicht mehr dulden wird. Schon raunen sich die H\u00f6flinge untereinander zu: \u201eSoraya war eine bequemere Kaiserin<\/em><\/p>\n

Diesmal betrat Farah den persischen Boden nicht mehr als eine kleine unbedeutende Studentin. Als die kaiserliche Rolltreppe angelegt wurde, schritt die neue, noch ungekr\u00f6nte Kaiserin herunter: ohne Pa\u00df , ohne\u00a0Visum, ohne Zollkontrolle. Das Fehlen dieser Alltagsm\u00fchen, denen sich jeder gew\u00f6hnliche Sterbliche unterziehen mu\u00df, sagte ihr, da\u00df der entscheidende Schritt zu einem au\u00dfergew\u00f6hnlichen Schicksal endg\u00fcltig war. Der General der Kaiserlichen Garde, Farahs Mutter und Onkel geleiteten sie zum kaiserlichen Pavillon, wo ihre Familie sie nicht mehr, wie in alten Zeiten, mit Bonbons und Tr\u00e4nen begr\u00fc\u00dfte, sondern mit einer gewissen Ehrfurcht, die bereits der Kaiserin galt.
\nMittlerweile wurden wir Fotografen von einigen handfesten Polizisten und einem kaiserlich blauen Bindfaden zur\u00fcckgehalten, w\u00e4hrend ein liebensw\u00fcrdiger Perser jeden von uns einzeln fotografierte, unsere Namen aufschrieb und wissen wollte, f\u00fcr welche Zeitschrift wir arbeiten. Journalisten, die sich bis dahin noch \u00fcber die Tendenz ihres Artikels im unklaren waren, wurde somit sanft ermahnt, keine Dummheiten zu schreiben.
\nUnter \u201eDummheiten\u201c versteht man hier alles, was nicht lobend klingt. So ist es eine \u201eDummheit\u201c, wenn ich sage, da\u00df weder die Mutter des Schahs, noch seine Schwester, die Prinzessin Ashraf, begl\u00fcckt \u00fcber die Wahl ihres Sohnes und Bruders sind. Sie finden Farah Diba habe zu viel Pers\u00f6nlichkeit, um ein bequemes Instrument im aufreibenden Intrigenspiel eines F\u00fcrstenhofes zu werden. Sie ist zu frei, zu offen, zu modern und selbstbewu\u00dft. Wenn sie wirklich dem Land einen Thronfolger schenkt, wird sie selber spielen wollen und sich nicht damit begn\u00fcgen, Springer, L\u00e4ufer oder Bauer auf dem Schachbrett ehrgeiziger H\u00f6flingsgruppen zu sein. Wie alle ihre Freundinnen uns versicherten, ist sie nicht ehrgeizig, sondern ehrlich, was nat\u00fcrlich die unpassendste Eigenschaft f\u00fcr ein Hofleben ist, das ungef\u00e4hr jenem unserer K\u00f6nigsh\u00f6fe im 18. Jahrhundert entspricht. Farah ist eine gute Kameradin, aufgeschlossen, sport- und musikliebend. Sie ist weder intrigant noch nachtragend. Und alle unbefangenen Perser sind sich darin einig, da\u00df ihr Kaiser, den sie innigst lieben, keine bessere Wahl h\u00e4tte treffen k\u00f6nnen. Aber jene, die Mohamed Reza Schah nicht verehren, behaupten, da\u00df Farah nur wenige der Eigenschaften besitzt, die man am persischen Hof von einer Kaiserin erwartet.<\/p>\n

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Kritische Blicke<\/strong> mustern die Braut, als sie mit einem strahlenden L\u00e4cheln durch die Reihen ihrer k\u00fcnftigen Untertanen schreitet. Die Perser w\u00fcnschen sich eine Kaiserin, die den Schah von seiner Traurigkeit befreit und ihm das schenkt, wof\u00fcr ein ganzes Volk betet: den Thronfolger. Einen Sohn, der 1960 geboren werden soll, wenn das persische Kaiserreich stolz auf eine zweieinhalbtausendj\u00e4hrige Geschichte zur\u00fcckblicken kann<\/em><\/p>\n

Vor allem die Familien der vom Schah zur\u00fcckgewiesenen Kandidatinnen werden nicht m\u00fcde, die oben erw\u00e4hnten \u201eFehler\u201c Farahs hervorzuheben, und bis zum Tage der Verlobung hatte keine die Hoffnung ganz aufgegeben, ihre Tochter unter die Krone und sich selbst in die N\u00e4he des spendenfreudigen Herrschers zu bringen. Ganz b\u00f6se Zungen behaupten sogar, da\u00df gewisse Kreise des Hofes noch vor 14 Tagen spontan aufgemachte \u201eSurprise Parties\u201c organisierten, wo tief dekolletierte Damen, wie durch Zufall dem \u00fcberrumpelten Schah ihre Referenz erwiesen.
\nGegen Farah hatten die lieben Konkurrentinnen auch ins Feld gef\u00fchrt, da\u00df sie nicht aus gutem Hause sei und ihre Eltern arme Leute w\u00e4ren. Diese Geschichte wurde so \u00fcberzeugend in Umlauf gebracht, da\u00df ein gro\u00dfer Teil der europ\u00e4ischen Presse darauf hereinfiel.
\nWer Persien ein wenig kennt und den Namen Diba h\u00f6rt, wei\u00df jedoch sofort, da\u00df er es mit einer der ber\u00fchmten 100 Familien zu tun hat, die Persiens Macht und Reichtum monopolisieren.
\nUm jeden Zweifel zu zerstreuen, und weil es nicht angenehm ist, vor der gesamten Weltpresse als arme Teufel verschrien zu werden, w\u00e4hrend man seinem Land seit Jahrhunderten hervorragende Diplomaten und Staatsm\u00e4nner geschenkt hat, zeigten die Dibas stolz ihren Stammbaum. Man sieht dort nicht nur orden-und turbanschwere W\u00fcrdentr\u00e4ger des Kaiserreiches, sondern erf\u00e4hrt, da\u00df die Familie in direkter Linie von Mohammed, dem Gr\u00fcnder des Islams, abstammt. Das gibt ihr das Recht, den Titel Seyyed (Nachkommen des Propheten) zu tragen, ein Titel der in einem mohammedanischen Land mehr bedeutet als Prinz oder F\u00fcrst.
\nWenn man sich \u00fcberlegt, da\u00df die Dynastie der Pahlewi erst in diesem Jahrhundert gegr\u00fcndet worden ist, versteht man, da\u00df der Schah keine \u201eMesalliance\u201c eingeht, indem er sich mit den Nachkommen des Propheten verschw\u00e4gert, die ihm auch im Bezug auf klingenden Reichtum nicht sehr nachstehen.
\n\"\"\u201eIch bin gl\u00fccklich,<\/strong> dich zu sehen, Farah! Ich weine, weil du mich verl\u00e4\u00dft!\u201c Herzlich umarmt Faridek Diba ihre Tochter Farah, die aus Paris mit dem Flugzeug in Tehran eintrifft<\/em><\/p>\n

W\u00e4hrend Farah \u00fcber den Flugplatz schreitet, erhobenen Hauptes, stolz, aber ohne Hochmut, begreift man, da\u00df sie eine geborene K\u00f6nigin ist, ein Kind aus f\u00fcrstlichem Gebl\u00fct. Man versteht den Kaiser, man begreift das Volk, da\u00df alle Polizeisperren durchbricht und ihr zujubelt, als tr\u00fcge es sie schon seit vielen Jahren in seinem Herzen.
\nAls Farah im Auto verschwunden ist, fahre ich schnell mit meinem Wagen nach Darous, einem Vorort Teherans, wo sie mit ihrer Mutter und ihrem Onkel wohnt. Da ich die Familie Diba von fr\u00fcheren Persienreisen kenne, werde ich eingelassen und darf auf Farah warten. Im Garten, neben dem Swimmingpool, wird wir die traditionelle Tasse Tee serviert. Das Dienstm\u00e4dchen, das bei meinem gestrigen Besuch ihr unscheinbares Alltagskleid trug, stolziert heute, gef\u00e4hrlich auf hohen Abs\u00e4tzen wackelnd, im lilafarbenen Samtkleid einher. Die Sonne ist noch warm um diese Jahreszeit, aber die Luft ist bei\u00dfend kalt. Darous liegt 1500 Meter hoch.<\/p>\n

Gegen den dunkelblauen Himmel zeichnen sich die jungen Platanen, die Farahs Villa umgeben, wie goldene Silhouetten. Die Berge tragen bereits Schnee. Diese Berge, das fast unber\u00fchrte Reich der Leoparden und der Adler, beherrschen Teheran mit ihren 3000 Meter hohen Spitzen und geben dieser h\u00e4sslichen Stadt eine unverdiente \u201eNoblesse\u201c und Gr\u00f6\u00dfe. Ohne diese wie Altgold gl\u00e4nzenden Berge w\u00e4re Tehran ein reizloses orientalisches Chaos von h\u00e4sslichen H\u00e4user im billigsten Vorortstil.
\nZwischen der Stadt und den Bergen erstreckt sich das Villenviertel der reichen Leute. In einer Landschaft, die dem ausgetrockneten Bett eines Stromes \u00e4hnelt, schie\u00dfen die Villen wie Pilze aus dem Boden, ohne Ordnung, ohne Planung. Man verdient Geld, man kauft sich Land und baut ein Haus, dessen Garten man mit einer hohen Mauer umgibt.
\nFarahs Villa liegt halbwegs zwischen Stadt und Gebirge. Der Rasen bedeckt kaum den Boden, die B\u00e4ume sind erst dieses Jahr gepflanzt worden. Auch das Haus ist neu, im Teheran-Hollywood-Stil. Die Aluminiumt\u00fcren knirschen noch etwas, und die Dienstboten \u00fcben sich z\u00f6gernd in der Handhabung der italienischen Jalousien. Alles ist zu neu, um wahr zu sein. Teppiche, die erst wenige F\u00fc\u00dfe betreten haben, ein unber\u00fchrter Fl\u00fcgel und der Geruch von Leim und frischem Holz lassen erkennen, da\u00df dieses Haus noch nie richtig bewohnt war.<\/p>\n

\"\"Farahs Heim f\u00fcr einen Tag<\/strong> wurde von ihrem Onkel erst jetzt fertiggestellt. Hier riecht es noch nach Zement, Leim und frischer Farbe. Dieses Haus, in dem Farah zwischen ihrer Ankunft in Teheran und der Verlobung mit dem Schah wohnte, wird in der \u00d6ffentlichkeit jetzt als das Elternhaus der kommenden Kaiserin ausgegeben. Alles um Farah mu\u00df sch\u00f6n sein, auch ihre Vergangenheit. Nur was nagelneue ist, ist gut<\/em><\/p>\n

Und welche Entt\u00e4uschung ist das Zimmer, das man mir als Studierstube Farahs zeigt. Kein Buch, kein Heft, keine Schreibtischlampe. Nicht einmal ein Stuhl, der der H\u00f6he des Pultes entspricht. Niemals hat hier eine kleine vertr\u00e4umte Architekturstudentin auch nur eine Linie gezogen.
\nIst es Zufall, da\u00df dieses Haus gerade jetzt fertig wird, da Farah sich anschickt, es endg\u00fcltig zu verlassen? Oder wurde es hastig errichtet, um einen prunkvollen Wartesaal des Ruhmes abzugeben? Aber dann w\u00e4re die Ehe schon vor Monaten beschlossen worden \u2026 Wer wei\u00df, in Persien sind alle Fragen erlaubt, denn die Wege sind so verschlungen, d\u00dfs es hellseherischer F\u00e4higkeiten bedarf, um die wirklichen Zusammenh\u00e4nge zu entdecken.
\nW\u00e4hrend ich gr\u00fcbelnd dasitze und vor K\u00e4lte zittere, kommt ein Dienstm\u00e4dchen aus dem Haus gelaufen und wirft Speisereste \u00fcber die Gartenmauer. Ein kleiner wei\u00dfer Hund st\u00fcrzt sich darauf. Ich z\u00fccke die Kamera, um wenigstens etwas zu fotografieren, das Farah geh\u00f6rt. Irgend etwas, an dem sie h\u00e4ngt. Aber nein, ich erinnere mich der Worte ihres Onkels, als ich fragte, ob Farah einen Hund habe und Hunde liebe.
\n\u201eJa, sie hat einen Hund\u201c, antwortete er mir.
\n\u201eWo ist er, kann ich ihn sehen, fotografieren?\u201c
\n\u201eIch wei\u00df nicht, wo er ist. Irgendwo vielleicht bei Bekannten, oder verloren.\u201c
\n\u201eAber gibt es denn nichts von ihr, kein Spielzeug, kein Heft, keine Puppe?\u201c
\n\u201eOh, doch\u201c, antwortete der Onkel h\u00f6flich. \u201eFarah hatte eine wundervolle Puppe, ohne die sie nie einschlafen konnte.\u201c
\n\u201eKann ich sie sehen?\u201c
\n\u201eSie geh\u00f6rt jetzt der Tochter unseres Nachbarn.\u201c
\nIch verabredeten mich mit dem Nachbarn. Ein Dienstbote antwortete mir, da\u00df niemand zu Hause sei.
\n\u201eDie Puppe?\u201c fragte ich.
\n\u201eNie gesehen\u201c, sagte einer.
\n\u201eDie Tochter?\u201c<\/p>\n

\"\"
Der erste Schritt auf dem Wege zur Kaiserin. Farah verl\u00e4\u00dft das Haus ihrer Familie<\/em><\/strong><\/figcaption><\/figure>\n

Und da sie einfache Leute waren, antworten sie im Chor: \u201eSie ist im Krankenhaus.\u201c Das ist die Antwort, die ein Mann aus dem Volke fast automatisch gibt, um eine unerkl\u00e4rbare Abwesenheit zu rechtfertigen.
\nJetzt knirschen Reifen vor der T\u00fcr. Ein Lastwagen und Autos mit Reportern aus allen L\u00e4ndern. F\u00fcnf oder sechs Diener stehen wie aus dem Boden gestampft neben dem Lastwagen. Ein elegant gekleidete Herr gibt Ihnen kurzer Befehle. Man beginnt auszuladen. Es ist das Gep\u00e4ck Farahs. Zwei gro\u00dfe Koffer aus schwarzem Leder, vier Hutschachteln, drei Reisetaschen, viele Pakete und ein Dutzend gro\u00dfer Schachteln, in denen die Pariser Salons ihre Modelle liefern.
\nAls die Reporter ihre Kameras z\u00fccken, erkl\u00e4rt der elegante Herr gebieterisch: \u201eKeine Fotos, meine Herren!\u201c Und eine Dame, die aus dem Haus gest\u00fcrzt kommt, f\u00fcgt hinzu: \u201eBitte, meine Herren, sagen Sie nicht, da\u00df dies das Gep\u00e4ck der Verlobten des Schahs ist. Sie sehen da einige Koffer, die nicht sch\u00f6n aussehen; sie geh\u00f6ren den Damen, die Farah nach Paris begleitet haben.\u201c
\nSoll man denn nie etwas von Farah zu sehen bekommen, das nicht nagelneu und beziehungslos ist?
\n\u201eWo bleibt Farah? Wann kommt sie?\u201c
\n\u201eSie ist beim Schah.\u201c
\n\u201eSie wird \u00fcberhaupt nicht kommen.\u201c
\n\u201eSie wird woanders wohnen.\u201c
\nDie Neuank\u00f6mmlinge bringen Neuigkeiten mit: \u201eSie haben sich \u00fcberworfen. Es gibt keine Hochzeit mehr. Eine neue Kandidatin ist aufgetaucht \u2026\u201c
\nOh, diese Perser! Wie sie es lieben, zu verheimlichen und zu verwirren. Eine klare Antwort hat den peinlichen Vorzug, die Verantwortung eines jeden klar zu umrei\u00dfen. Aber Verantwortung liebt der Perser nicht, er will sich nie festlegen, sich nie eine Bl\u00f6\u00dfe geben, die ein M\u00e4chtigerer gegen ihn ausnutzen k\u00f6nnte. So ist das hier vom Bauern bis zum Minister.
\nUnd man begreift, warum hier alles durcheinander geht.
\nEs wird langsam dunkel. Keiner von uns will sich eine Lungenentz\u00fcndung holen. Wir ziehen geschlagen davon.
\nVon Farah Dibas Vergangenheit, von ihren Tr\u00e4umen und W\u00fcnschen, ihren Spielen und Hobbys werden wir nichts erfahren. Ihr Jungm\u00e4dchenzimmer bleibt uns verschlossen mit all den Geheimnissen der Kindheit. Angeblich darf man nach mohammedanischem Brauch das Zimmer eines jungen M\u00e4dchens keinem Fremden zeigen.
\nAls wir Farah Diba wiedersehen, gl\u00fccklich neben ihrem Verlobten sitzend, den Verlobungsring an ihrem Finger, ist es wieder die stolze junge Frau mit dem neuen Kleid, der neuen Frisur, dem offiziellen L\u00e4cheln, hinter dem ein kleines M\u00e4dchen tr\u00e4umt, das man uns nicht zeigen wollte.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Stern, Heft 49, 5. Dezenber 1959 Gordian Toeller und Claude Deffarge berichten vom dritten Versuch des Schah, seine Dynastie zu retten \u201eDer Hofminister hat das Vergn\u00fcgen, dem Volk die Verlobung seiner Kaiserlichen Hoheit Mohammed Reza Schah Pahlewi mit Fr\u00e4ulein Farah Diba mitteilen zu k\u00f6nnen.\u201c Farah Diba steht wie versteinert da. Nur ihr Gesicht verr\u00e4t den…<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":56332,"parent":55292,"menu_order":3,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_seopress_robots_primary_cat":"","_seopress_titles_title":"","_seopress_titles_desc":"","_seopress_robots_index":"","footnotes":""},"categories":[507],"tags":[],"class_list":["post-55431","page","type-page","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","category-iran","entry","has-media"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55431"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=55431"}],"version-history":[{"count":5,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55431\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":65097,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55431\/revisions\/65097"}],"up":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/55292"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/56332"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=55431"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=55431"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=55431"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}