{"id":61996,"date":"2020-03-19T20:04:00","date_gmt":"2020-03-19T19:04:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.troeller-deffarge.com\/?page_id=61996"},"modified":"2020-03-19T20:04:02","modified_gmt":"2020-03-19T19:04:02","slug":"moderne-vielweiberei","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/zeitungsreportagen\/die-frauen-dieser-welt\/moderne-vielweiberei\/","title":{"rendered":"Moderne Vielweiberei"},"content":{"rendered":"

Stern,<\/em> Heft 46, 15. November 1964<\/p>

Den ersten Fu\u00dftritt versp\u00fcre ich an der linken Wade. Der zweite sitzt in der rechten Kniekehle. Der dritte sollte meinen Hintern erreichen, aber der eifrige Treter hat zu hoch hinausgewollt. Seine Beine sind zu kurz. Er hat das Gleichgewicht verloren und liegt am Boden. Als ich ihn am Kragen hochheben will, bei\u00dft er mir kr\u00e4ftig in die Hand und rennt davon.
\u201eHijo de Puta\u201c, schreit er aus vollem Halse. \u201eHurensohn\u201c, und er rettet sich stolz in die R\u00f6cke seiner Mutter, die nicht weit entfernt auf einer Parkbank sitzt.
Die Frau klemmt ihn sch\u00fctzen zwischen ihre Beine. Ihr Busen der von einem leichten Pullover nur ungen\u00fcgend gest\u00fcrzt sich gro\u00dfz\u00fcgig ausbreitet, dient dem Kleinen als Schild. Er sp\u00e4ht dahinter hervor und streckt mir die Zunge heraus.
Neben der Mutter sind zwei M\u00e4dchen von ungef\u00e4hr zehn und zw\u00f6lf Jahren mit einer Bonbont\u00fcte besch\u00e4ftigt. Der Junge schl\u00e4gt pl\u00f6tzlich dagegen, und die T\u00fcte zerplatzt im Gesicht des \u00e4lteren M\u00e4dchens. W\u00e4hrend die beiden Schwestern sich b\u00fccken, gibt er der j\u00fcngeren einen Fu\u00dftritt und st\u00fcrmt davon. Die M\u00e4dchen haben Tr\u00e4nen in den Augen. Die Bonbons liegen in einer schmutzigen Wasserlache unter der Parkbank.
\u201eDie kann man nicht mehr essen\u201c, stellt die eine traurig fest.
\u201eIch hasse Jos\u00e9\u201c, jammerte die andere. \u201eWenn doch nur Papa \u00f6fter zu Hause w\u00e4re, dann \u2026\u201c
Sie kommt nicht weiter. Eine Ohrfeige schlie\u00dft ihr den Mund.
\u201eDisgraciada\u201c \u2013 Ungl\u00fcckliche, seit wann kritisiert man seinen Vater?\u201c sagt die Frau und gibt ihren Worten mit einer zweiten Ohrfeige Nachdruck. Die j\u00fcngere fischt nach den Bonbons.
\u201eSie sind alle na\u00df\u201c, klagt sie. \u201eJos\u00e9 ist gemein.\u201c
\u201eDer ist ein Junge\u201c, sagt die Mutter mit unverkennbarem Stolz, \u201eein richtiger \u2019macho\u2019\u201c (typisch spanische Ausdruck f\u00fcr einen echten Mann).
Ich bin von der Szene so fasziniert, da\u00df ich den \u201emacho\u201c aus den Augen gelassen habe. Ein warmes Gef\u00fchl am rechten Bein bringt ihn sozusagen strahlartig in Erinnerung. Er steht breitbeinig hinter mir und pinkelt gegen meine Hose.
\u201eHijo de Puta\u201c, sagt er leise. \u201eGringo\u201c (Schimpfwort f\u00fcr Amerikaner), und will wieder ausrei\u00dfen.
Diesmal erwische ich ihn und gebe ihm ein paar schallende Ohrfeigen.
Ein br\u00fcllender Stier h\u00e4tte kaum mehr Aufregung verursachen k\u00f6nnen, als der schreiende Junge. Er w\u00e4lzt sich auf dem Boden. Hab\u2019 ich zu stark zugeschlagen? Die Schwestern sind bei ihm. Er tritt mit F\u00fc\u00dfen nach ihnen. Ich beruhige mich. Jetzt kommt auch die Mutter keuchend heran. Als sie ihrem Sohn gut zureden will, spuckt er ihr ins Gesicht.
\u201eGeh weg, ich will Papa\u201c, schreit er. Die Schwestern werden immer noch getreten. Die Mutter wendet sich gegen mich: \u201eSie Feigling. Sie haben meinen Sohn geschlagen.\u201c
\u201eIch wei\u00df. Er hat es verdient.\u201c
\u201eSie haben Pr\u00fcgel verdient. Sie.\u201c
\u201eAber liebe Frau \u2026\u201c
\u201eIch bin nicht ihre \u201aliebe Frau\u2018. Ich bin eine Mexikanerin. Und das hier \u2026\u201c
\u201eIst ein ungezogener Bursche.\u201c
\u201eEin mexikanischer Junge. Sie haben wohl was gegen Mexiko. Sie Gringo, Sie \u2026\u201c
Die Begriffe verwirren sich. Jetzt bin ich schon ein Feind Mexikos, weil ich einen Jungen geohrfeigt habe, der mich getreten, gebissen und bepinkelt hat. M\u00e4nner und Frauen kommen drohend n\u00e4her. Zum Gl\u00fcck hat einer die Geschehnisse verfolgt. Es sei alles halb so schlimm, meint er, die Mutter solle sich beruhigen.
\u201eGibt es denn keinen Mann hier, der eine Mexikanerin gegen einen Gringo verteidigt?\u201c jammert sie. \u201eSeid ihr alle Weiber?\u201c
Das h\u00e4tte sie nicht sagen d\u00fcrfen. Vier M\u00e4nner treten wie ein Mann zwei Schritte vor und blickten sie drohend an.
\u201eSoll ich dir beweisen, da\u00df ich ein Mann bin?\u201c fragt der erste.
\u201eOder ich?\u201c provoziert der zweite.
\u201eUnd was meinst du, was ich kann\u201c, \u00fcber bietet der dritte.
\u201eOder ich vielleicht?\u201c beendet der vierte den kurzen, unmi\u00dfverst\u00e4ndlichen Hinweis auf den fundamentalen Unterschied zwischen Mann und Frau.
Damit ist die Diskussion beendet. Die M\u00e4nner haben die Ordnung wiederhergestellt. Sie haben drohend ihre Zepter geschwungen, um der Frau wieder einmal zu zeigen wer Herr und Meister ist. Keine Gelegenheit darf verpasst werden, es mit Worten und Gesten zu zeigen.<\/p>

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Die Mexikaner halten sich f\u00fcr die Superm\u00e4nner der Welt. Die Frauen m\u00fcssen daf\u00fcr
einen bitterem Preis bezahlenen<\/em><\/figcaption><\/figure>


Die Mexikaner lieben das. Sie haben ihre Welt haarscharf eingeteilt in solche, die \u201ees\u201c haben: M\u00e4nner \u2013 und solche die \u201ees\u201c nicht haben: Frauen. Im Besitz liegt ihre Meinung nach nicht nur die m\u00e4nnliche Kraft, sondern \u2013 gleichsam magisch \u2013 jede menschliche Wert.
Warum darf \u201eJos\u00e9\u201c mich anpinkeln, seine Schwestern treten und seiner Mutter ins Gesicht spucken? Weil er ein Junge ist. Ein Mann, und sei er noch so klein, mu\u00df beweisen, da\u00df er zum Herrchen geboren wurde.
Wenn in Mexiko ein Wickeljunge leiser schreit als ein gleichaltriges M\u00e4dchen, wird er so lange gekniffen, bis seine Stimmgewalt eindeutig \u00fcberlegen ist. Ein kleines M\u00e4dchen darf sich nackt nicht sehen lassen. Das hingegen, was einen Jungen m\u00e4nnlich macht, wird stolz herumgezeigt. Im Volk ziehen M\u00fctter und Ammen kr\u00e4ftig dran herum, damit es ja nicht verk\u00fcmmert. Mu\u00df doch die m\u00e4nnliche Seele zu Entfaltung gebracht werden, die hier ihr greifbares Symbol hat.
Sobald so ein Knirps laufen kann, wird er zum Haustyrannen. Die Mutter ist gl\u00fccklich einem \u201emacho das Leben geschenkt zu haben und wird sich kaum erlaube ihn zu rechtzuweisen oder gar zu erziehen. Ist er ihr doch dem Wesen nach \u00fcberlegen.
Das gilt auch f\u00fcr die Schwestern. Sie m\u00fcssen dem Bruder gehorchen und werden so auf ihr Lebensziel vorbereitet: dem Dienst am Mann.
Selbst der Vater bestraft ungern. Er w\u00fcrde sich sch\u00e4men, einen gehorsamen Sohn zu haben. Der Junge muss \u201emuy hombre\u201c (ganz Mann) sein und tiefe Verachtung f\u00fcr die Umgebung zeigen. Schon um seinen Erzeuger nicht in den Verdacht zu bringen, selbst kein echter \u201emacho\u201c zu sein. <\/p>

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Gro\u00dfe H\u00fcte \u2013 auch sie sind ein Symbol der M\u00e4nnlichkeit<\/em><\/p>


Und nie wird jemand dem Jungen erkl\u00e4ren, wie man wirklich ein Mann wird, ein erwachsener Mensch. Warum auch? Die Tatsache der M\u00e4nnlichkeit ist bereits die endg\u00fcltige Kr\u00f6nung seines Lebens. Eine Qualit\u00e4t, die alle anderen einschlie\u00dft.
So st\u00fcrzt er sich ins Leben. Aber dort gibt es andere M\u00e4nner, die ebenfalls \u00fcberzeugt sind, da\u00df jener Zufall der Geburt sie zur Vorherrschaft berechtigt und jede weitere Anstrengung \u00fcberfl\u00fcssig macht.
Wie sollte das gut gehen? Bald f\u00fchlt sich der junge Mann entt\u00e4uscht und betrogen. Der Minderwertigkeitskomplex bleibt nicht aus. Aber er kann ihn sich nicht eingestehen. Ist er doch ein \u201emacho\u201c, ein Supermann. Also mu\u00df die Gesellschaft daran Schuld sein, die schlechte Welt, er f\u00fchlt sich als Opfer.
Wo kann er seine Ern\u00fcchterung besser kompensieren als zu Hause? An der Frau richtet er sein Selbstgef\u00fchl wieder auf \u2013 an allen greifbaren Frauen. F\u00fcr sie ist er ein K\u00f6nig. Hier kann er treten, statt getreten zu werden, mit gutem Gewissen treten, denn die \u201eNatur\u201c hat es ja so gewollt. Und je miserabler er sich f\u00fchlt, hier unf\u00e4higer er im Wettstreit mit anderen M\u00e4nnern ist, umso ausgiebiger wird er jene treten, die er treten darf, weil sie ja \u201eschlechter\u201c sind, und die sich treten lassen, weil sie dazu erzogen wurden: die Frauen.
In Rassenfragen ist das nicht anders. Was w\u00e4re ein wei\u00dfer Dummkopf in Afrika, wenn er nicht \u00fcberzeugt w\u00e4re, zur \u201eHerrenrasse\u201c zu geh\u00f6ren? Und wohin k\u00e4me ein Trottel, wenn er sich nicht sagen k\u00f6nnte: Ich bin besser als die H\u00e4lfte der Menschheit, als alle Frauen? Um seine pers\u00f6nlichen Grenzen nicht einzugestehen, zieht er Grenzen quer durch die Welt und teilt sich auf in \u201eGut\u201c und \u201eSchlecht\u201c. Er ist nat\u00fcrlich auf der richtigen Seite \u2013 haushoch \u00fcberlegen, den \u201eminderwertigen Rassen\u201c und dem \u201eschwachen Geschlecht\u201c.<\/p>

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Der Mexikaner sagt von sich selbst, da\u00df er nie erwachsen wird. Er sucht sein Leben lang die Mutter \u2013 so viele M\u00fctter wie nur m\u00f6glich: Frauen, die ihn nie entt\u00e4uschen, die ihn blindlings bewundern und seine Launen ertragen. Er hat die Mutter zu Heiligen erhoben und ihr Denkm\u00e4ler gesetzt, weil sie ihm immer vergibt<\/em><\/figcaption><\/figure>


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Der Mexikaner hat gleich beides in einen Topf geworfen: Die Frau ist nicht nur das Weib, das ihm Gehorsam schuldet. Sie ist auch das Symbol der unterlegenen Rasse: der Indianer. Jeder Mexikanern, und habe er noch so wenig spanisches Blut in seinen Adern, f\u00fchlt sich wie der Spanier, der die Frauen einer unterworfenen Rasse vergewaltigte und wieder wegwar.f Die Frau ist zum Sinnbild der Niederlage geworden, der Mann zum Symbol des Eroberers. Diese tragische Dualit\u00e4t hat sich zum \u00fcblichen Kampf der Geschlechter hinzugesellt. Ihr verdankt die Mexikanerin, da\u00df sie die \u00e4rmste Frau S\u00fcdamerikas ist.
Es gibt nur wenige sch\u00f6ne Tage in ihrem Leben. Genauer gesagt: die \u00fcblichen sechs Monate zwischen Verlobung und Hochzeit. W\u00e4hrend dieser Zeit gibt der Mann sich alle M\u00fche, den Sitten zu gehorchen. Dazu geh\u00f6rt in erster Linie der t\u00e4glichen Spaziergang. Die Nachbarn m\u00fcssen sehen, da\u00df die Se\u00f1orita in festen H\u00e4nden ist und nicht Gefahr l\u00e4uft, eine alte Jungfer zu werden. Dass ich jedoch ebenso wenig in Gefahr schwebt, zu fr\u00fch entjungfert zu werden, muss auch bewiesen werden. Daf\u00fcr sorgt die Mutter der Braut, die den Liebesbummel wachsam betreut.<\/p>

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Die Mexikanerin kennt nur wenige z\u00e4rtliche Tage in ihrem Leben: die Zeit zwischen Verlobung und ihr. Sp\u00e4ter interessiert den Mann nur noch Ihre Treue. Um nicht zu riskieren, sperrt er sie einfach ein<\/em><\/p>

Das lohnt sich meistens. Gen\u00fcgen doch schon ein paar Minuten unbeobachteten Alleinseins, um dem Br\u00e4utigam in Erinnerung zu bringen, was er seiner M\u00e4nnlichkeit schuldig ist: den Beweis der Liebe. So nennt er die Vorwegnahme der Hochzeitsnacht.
\u201eWenn du dich weigerst, kann ich nicht an deine Liebe glauben\u201c, jammert er.
Mutter, Tanten und Nachbarn haben dem M\u00e4dchen eingesch\u00e4rft, einem Mann nie zutrauen. Aber unsere Se\u00f1orita liest vielleicht franz\u00f6sische Romane und sieht amerikanische Filme, die, wie sie glaubt, ihrer Generation eher gerecht werden als das Geschw\u00e4tz alter Frauen. Sie ist vielleicht auch wirklich verliebt und will es nun mal wissen.
\u201eIch kann eine entehrte Frau nicht heiraten\u201c, meint der Br\u00e4utigam hinterher gelassen.
\u201eAber du warst es doch\u201c, schreit die Braut, die schon keine mehr ist, \u201eich habe dir den Beweis meiner Liebe erbracht. Nur dir. Du. Oh, ich liebe dich so \u2026\u201c
\u201eWer dich entehrt hat, ist Nebensache\u201c, sagt er mit einer Spur Melancholie in der Stimme. \u201eWenn auch ich es war, so bist du jetzt entehrt. Adios.\u201c Und er schreitet jetzt stolz an dem schluchzenden M\u00e4dchen vorbei in die Freiheit.<\/p>

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Die st\u00e4ndige Selbstbest\u00e4tigung der Superm\u00e4nner nennt sich \u201eMachismo\u201c. Dabei hat jeder seine Technik. Man kann in l\u00e4ssige Haltung Daumen lutschen oder feierliche eine schw\u00f6ren. Man kann auch den \u201eeinzigen Beweis der Liebe\u201c fordern und so das M\u00e4dchen zu m Fehltritt zwingen<\/em><\/p>

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Gewissensbisse? Die kennt er nicht. Er hat seine Aufgabe, Mann zu sein perfekt gel\u00f6st. Sie hat ihre Rolle als Frau verraten und mu\u00df b\u00fc\u00dfen. Dem Gesetz nach m\u00fc\u00dfte er sie jetzt heiraten oder ins Gef\u00e4ngnis gehen, bis er sich dazu entschlie\u00dft. Aber welche Familie will die Schande ihrer Tochter schon vor ein Gericht bringen. Man wartet lieber, bist ein anderer kommt, oder begn\u00fcgt sich mit einem mann, der nur eine Konkubine gesucht, weil er schon eine Frau hat.
Es ist verst\u00e4ndlich, da\u00df die Mutter zur Ehe dr\u00e4ngt Sie kennt die M\u00e4nner. Aber manche Braut kennt sie auch. Deshalb versucht sie, die Verlobungszeit in die L\u00e4nge zu ziehen. Sie wei\u00df genau, da\u00df ihr Mann nach der Hochzeit nie wieder mit ihr ausgehen wird. Selbst ihr K\u00f6rper interessiert ihn nicht mehr. Er geh\u00f6rt ihm nun, und damit hat sich’s. Die Frau wird ihre endg\u00fcltige Bestimmung \u00fcbergeben: Kinder und Hausarbeit. Und der Mann geht seinem Gewerbe nach: dem \u201eMachismo\u201c \u2013 der Superbest\u00e4tigung des Supermannes.
Das einzige, was ihn an seiner Frau noch interessiert, ist Ihre Treue. Da kennt er keinen Spa\u00df. Geht es doch um seinen Ruf als \u201emachen\u201c. Niemand darf jenen Platz einnehmen, den er \u2013 wenn auch nur ungen\u00fcgend \u2013 ausf\u00fcllt. Mia o de nadie \u2013 \u201emir oder keinem\u201c, ist seine Devise. Und du ihr gerecht zu werden, sperrt er seine Frau zu Hause ein.
Selbst in Kreisen reicher Leute wird die Frau streng bewacht. Bei Einladungen haben wir erlebt, wie Frau oder Tochter von Mann oder Vater zum Abendessen gebracht wurden und p\u00fcnktlich um elf Uhr von der Frau des Gastgebers wieder zu Hause abgeliefert wurden.
Nur ein kleiner Kreis, eine Mischung von k\u00fcnstlerischer Avantgarde und neureichen Sittenbrechern, versucht in Mexico City das \u201efrei Europa\u201c nachzuahmen. Darunter verstehen sie Zusammenk\u00fcnfte, bei denen Rauschgift genommen wird und wo zum Schluss niemand mehr genau wei\u00df, wer was mit wem getan hat.<\/p>

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Eine Frau, die Hochzeit feiern kann, hat Gl\u00fcck gehabt. Viele M\u00e4nner ziehen es vor, in wilder Ehe zu leben und gleichzeitig mehrere solcher Ehen zu f\u00fchren. Mit Wohnung und Kindern und allem, was dazugeh\u00f6r<\/em>t<\/p>

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Aber das ist gar nicht mexikanisch. Orgien sind international. Der echte Mexikaner sperrt seine Frau ein und am\u00fcsiert sich mit anderen. Je nach Geldbeutel besitzt der eine, zwei oder mehr \u201ecasas chicas\u201c (kleine Wohnungen), die er seinen festen M\u00e4tressen eingerichtet hat. Das sind keine Dirnen. Meistens handelt es sich um M\u00e4dchen, die dem Dr\u00e4ngen eines Verlobten zu fr\u00fch nachgegeben haben und auf eine wei\u00dfe Hochzeit verzichten mu\u00dften, oder um Frauen aus kleinen Verh\u00e4ltnissen, die lieber die Geliebte eines gutgestellten Herren sind, als in Hinterh\u00f6fen einem trunks\u00fcchtigen Ehemann Kinder zu geb\u00e4ren.<\/p>


Die \u201ecasa chica\u201c ist ein zweites Heim. Hier verbringt der Mann ebensoviel Zeit wie zu Hause. Nat\u00fcrlich ist es unter seiner W\u00fcrde, der Empf\u00e4ngnisverh\u00fctung auch nur einen Gedanken zu widmen, geschweige denn, sich aktiv darum zu k\u00fcmmern. Die Frauen versuchen, was sie k\u00f6nnen. Trotzdem laufen auch in allen diesen kleinen Wohnungen Kinder herum, die der Mann anerkennt \u2013 oder ignoriert, je nach Laune.
Und die S\u00f6hne lernen ihrerseits durch das Vorbild des Vaters, wie ein Mann sein mu\u00df, um einen richtigen \u201emacho\u201c darzustellen. Sie sehen, wie er ihre Mutter behandelt und zurechtweist oder vernachl\u00e4ssigt. Sie erleben, wie sie alle Misshandlungen hinnimmt oder h\u00f6chstens mit Jammern quittiert. Sie lernen schnell, da\u00df die m\u00e4nnliche \u00dcberlegenheit nur mit der Erniedrigung der Frau erkauft werden kann. Wie sollten sie auch Achtung vor einem Menschen haben, der ich so bedingungslos unterwirft.
Die heimliche Rache der Mutter bleibt ihnen verborgen: mit dem Milchmann, mit Papas Freunden, dem Lehrer oder dem Arzt. Sie r\u00e4cht sich, wo sie kann. Die Kinder sehen nur, wie sie sich erniedrigt, um ihren Mann zu halten. Aber sie wei\u00df, warum. Sie wei\u00df, dass er jeden Tag davongehen kann wie ein Fremder. Wenn er des Gejammers m\u00fcde oder des Geldausgebens \u00fcberdr\u00fcssig ist, vergi\u00dft er schnell die Liebe zu seinen Spr\u00f6sslingen. In Mexiko gibt es Millionen Kinder, die ihren Vater kaum oder gar nicht kennen.
Was Frauen tun m\u00fcssen, oder glauben tun zu m\u00fcssen, um einen Mann zu halten, erfahren wir in Mexico City. Dort haben wir drei Frauen kennengelernt, die den gleichen Mann haben. Dolores (34), Carmen (43) und Maria (22).
Den Mann kennen wir seit Jahren: Carlos (50), ein Ingenieur, der es verstanden hat, seine guten Beziehungen zur Regierungspartei in Geld umzusetzen. Bis jetzt hatten wir ihn immer nur in Bars oder Restaurants getroffen. Aber eines Tages l\u00e4dt uns nach Hause ein.<\/p>

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Ein Mexikaner f\u00fchrt seine Frau nur selten aus. Und wenn, dann nur als reich beh\u00e4ngtes Abzeichen seiner Mannesw\u00fcrde<\/em><\/figcaption><\/figure>


Eine moderne Villa im eleganten Llomas. Ein Sohn, zwei T\u00f6chter und Dolores. Die Dame des Hauses empf\u00e4ngt uns in einem teuren Abendkleid. Alles an ihr strahlt Sex und Selbstsicherheit aus. Ein Kilo Gold an den Armen und zwei Reihen echter Perlen helfen dabei. Sie sieht aus wie die exzentrische Frau eines reichen Mannes.
Sp\u00e4ter erfahren wir, da\u00df sie gar nicht seine Frau ist. Trotz Bettelns und wilder Szenen, trotz Selbstmordversuchs und der Drohung, die Kinder zu t\u00f6ten, hat sie Carlos nie dazu bewegen k\u00f6nnen, sie offiziell zu heiraten. Vor 14 Jahren hatte er lange um sie geworben und ihr die Ehe versprochen. Als sie ihm jedoch gestand, nicht mehr Jungfrau zu sein, schlug ihr vor mit ihm zu leben, ohne vor den Altar zu treten. Er war reich genug, um sich nebenher viele Abenteuer zu erlauben. Solange es fl\u00fcchtige Begegnungen waren, st\u00f6rte Dolores wenig. Als Carlos jedoch immer unregelm\u00e4\u00dfiger nach Hause kam und oft tagelang nichts von sich h\u00f6ren lie\u00df, bekam sie panische Angst. Das Schicksal der meisten Frauen war auch ihr nicht erspart geblieben: Ihr Mann hatte zwei neue Haushalte gegr\u00fcndet, zwei \u201ecasa chicas\u201c. Dolores erhielt von nun an auch weniger Geld. Und der Kampf begann, der verzweifelte Kampf um den Mann.
Zun\u00e4chst tat sie alles, um wieder schwanger zu werden. \u201eWenn ich ihm einen Sohn schenke, wird er stolz auf mich sein\u201c, dachte sie. Es half nichts. \u201eKinder sind teuer\u201c, meinte Carlos und blieb nicht einmal am Tage der Geburt zu Hause. Dolores erfuhr, da\u00df er mittlerweile Zwillinge mit Carmen hatte.
Jetzt suchte sie andere Wege. Sie hatte erfahren, da\u00df es Tropfen gibt, die verliebt machen. Eine befreundete Apothekerin besorgte sie ihr. Und diesmal schien es zu klappen. Als sie die Tropfen bei der ersten Gelegenheit in Carlos Getr\u00e4nk mischte, glaubte sie, ihre Flitterwochen wieder zu erleben. Zwei Wochen ging es so. Carlos schien zu glauben, da\u00df er seine neue Jugend nur der Sch\u00f6nheit von Dolores zu verdanken habe. Er blieb jeden Abend zu Hause und wartete auf das ungewohnt wohlige Gef\u00fchl, da\u00df sich wie ein Wunder nach dem zweiten Martini einstellte, wenn du Dolores sich neben ihn setzte.
Eines Abends jedoch st\u00fcrmte er nach dem ersten Martini davon. Zu Maria, wie sich sp\u00e4ter herausstellte. Maria hatte ihm n\u00e4mlich ein Ultimatum gestellt. Sie konnte sich h\u00e4rteren Methoden erlauben. Denn sie hatte keine Kinder, und die sie bangen mu\u00dfte. Diese Gefahr hatte sie radikal aus der Welt geschafft. Als sie Carlos kennenlernte und er eine nette Wohnung auf ihren Namen gekauft hatte, war sie mit sich ins Gebet gegangen: \u201eIch habe wenig Chancen, je geheiratet zu werden\u201c, hatte sie sich gesagt. \u201eWenn ich Gl\u00fcck habe, viel Gl\u00fcck, werde ich in dieser Wohnung alt werden als die Geliebte von Carlos \u2013 oder eines anderen. Wenn ich Pech habe und verlassen werde, dann mu\u00df ich mit mehreren Kindern in einen Keller ziehen, um von der Mieter dieser Wohnung leben zu k\u00f6nnen. Wenn ich jedoch klug sein will, mu\u00df ich vermeiden, Kinder zu haben. Dann kann ich weiterhin als Sekret\u00e4rin arbeiten. Ich bleibe frei und brauche nie vor den Launen der M\u00e4nner zu zittern.\u201c
Und sie hatte sich sterilisieren, f\u00fcr immer fruchtbar machen lassen. Mit neunzehn Jahren. Sie griff zu diesem radikalen Mitteln, weil sie Angst vor sich selbst hatte, Angst vor ihrem Wunsch nach Kindern, dem sie in einer schwachen Stunde sicherlich unterlegen w\u00e4re.
\u201eWenn eine Frau die Achtung vor sich selbst behalten will, mu\u00df sie reich sein \u2013 oder kinderlos\u201c, sagte sie uns. \u201eWenigstens hier.\u201c
\u201eGeht die W\u00fcrde nicht bereits verloren, wenn man sich verkauft?\u201c fragten wir.
\u201eNennen Sie mir eine Frau, die es nicht tut in Mexiko gibt es keine Liebe. Von Z\u00e4rtlichkeit ganz zu schweigen. Hier kennt man nur Sex und Geld \u2013 und Kinder nat\u00fcrlich, die uns Frauen adeln, wie man so sch\u00f6n sagt. Dabei ketten sie uns nur an ungeliebte M\u00e4nner oder sie enden in der Gosse, weil die V\u00e4ter davonrennen.\u201c
Maria ist bei weitem nicht so h\u00fcbsch wie Dolores. Sie hat ihr zwar die Jugend voraus, ich kann mir jedoch vorstellen, dass neunzig von hundert M\u00e4nnern sich ohne Z\u00f6gern f\u00fcr Dolores entscheiden w\u00fcrden. Trotzdem lief Carlos in jenen \u201ezweiten Flitterwochen\u201c von Dolores eiligst zu Maria, als sie ihn gegen sein ausdr\u00fcckliches Verbot zu Hause anrief.
Dolores gab nicht auf. Mittlerweile hatte ihre Schwester, die gesetzlich getraut war, ein Mittel empfohlen, das bei ihrem Mann eine gewisse Wirkung nicht verfehlte. Es handelt sich um einen kleinen chirurgischen Eingriff, dem viele Frauen in Mexico City sich unterziehen, um die durch mehrere Geburten erschlafften Muskeln wieder zu straffen. Plastische Operation nennt man das hier. Meistens lassen die Frauen sich gleichzeitig den Busen etwas anheben und die Falten aus dem Gesicht entfernen.
Dolores versuchte auch dies. Anfangs hatte sie ebensoviel Erfolg wie ihre Schwester. Dann aber begann langsam wieder die alte Routine: Carlos kam zum Mittagessen, wenn es ihm Spa\u00df machte, und blieb so lange weg, wie er Lust hatte.
Als Dolores erfuhr, da\u00df Carlos gar nicht \u2013 wie sie immer annahm \u2013 den Gro\u00dfteil seiner Freizeit mit der jungen Maria verbrachte, sondern in Pantoffeln und Schlafrock bei der \u00e4ltlichen Carmen Zeitung las oder Karten spielte, brach sie v\u00f6llig zusammen. Alle ihre Erniedrigungen und Bem\u00fchungen waren umsonst. Sie mu\u00dfte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Carlos nahm die besten \u00c4rzte. Der Abend, an dem wir sie kennenlernten, war zur Feier ihrer Genesung organisiert worden.
Carmen kann man beim besten Willen nicht h\u00fcbsch nennen. Jeder einzelne Tag ihrer 43 Jahre hat seine Spuren hinterlassen. Sie gleicht einer gutgekleideten Marktfrau mit liebevollen Augen.
Es scheint auf den ersten Blick unverst\u00e4ndlich, da\u00df Carlos gerade ihr den gr\u00f6\u00dften Teil seiner Zeit widmet und, wie wir erfahren, auch das meiste Geld gibt. Auch sie ist nicht seine legitime Frau. Carlos ist \u00fcberhaupt nicht verheiratet. Er betrachtet jedoch Dolores mit der sch\u00f6nen Wohnung als das eigentliche Zentrum seine Existenz. Hier hat er seine \u201erichtige\u201c Familie, die meisten Anz\u00fcge und die sch\u00f6nsten Pyjamas. Wenn er Freunde empf\u00e4ngt, dann nur in der eleganten Villa bei Llomas, wo er die sch\u00f6ne und reich geschm\u00fcckte Dolores als seine Frau vorstellt.
Carmen hingegen ist der Ruhepunkt \u2013 die Mutter. Sie h\u00e4tschelt ihn und gibt ihm sogar Ratschl\u00e4ge, wie er Maria und Dolores behandeln soll. Er kann ihr alles erz\u00e4hlen. Sie stellt auch keine Anspr\u00fcche an seine Liebe, bringt ihn da nicht in Verlegenheit: Trotz seiner feurigen Geb\u00e4rden und der Theorie des \u201emachismo\u201c ist der Mexikaner n\u00e4mlich ein fauler Liebhaber.
Was er ein Leben lang suchte, ist die Mutter \u2013 so viele M\u00fctter, wie nur irgend m\u00f6glich. Eine ganz besondere Art von M\u00fcttern: Frauen, denen er voll vertrauen kann, die ihn nie entt\u00e4uschen, die blindlings seine Herrschaft annehmen und seine Launen dulden. Im Grunde will er zeitlebens das verantwortungslose Kind bleiben, das tun und lassen kann, was es will, und r\u00fcckhaltlos bewundert wird: ein Junge, der Recht auf alles hat \u2013 weil er kein M\u00e4dchen ist.
Der Mexikaner hat die Mutter auch prompt zur Heiligen erhoben. Aber welches Bild der Mutter? Das gef\u00fcgige Weib. Die heilige, d.h. die der Entsagung geweihte Frau.
Es gibt kaum etwas Zynischeres, aber auch nichts Logischeres als die Verherrlichung der mexikanischen Mutter: Ohne diese gequ\u00e4lte Frau m\u00fc\u00dfte der Mann erwachsen werden, ein Mensch mit Verantwortung.
Man behandelt die Frau nicht anders als die Indianer. Auch ihnen wurden Denkm\u00e4ler errichtet und Feste gewidmet. Aber wenn auch achtzig Prozent allen mexikanischen Blutes indianisch ist, so sind die Reinsten unter ihnen auch die \u00c4rmsten des Landes. In der rassischen Dualit\u00e4t Mexikos sind die Indianer das weibliche Element und werden entsprechend getreten.
Die sexbetonte \u00dcberheblichkeit des Mannes liegt wie ein Albdruck \u00fcber dem ganzen Land und bestimmt alle Formen des Zusammenlebens. Liebe und Toleranz werden als Schw\u00e4che ausgelegt. Nur Wille zur Macht und r\u00fccksichtsloses Durchsetzen gelten als Tugenden des Mannes. Nicht aus Zufall war die mexikanische Revolution (1911 bis 1920) \u00fcberaus grausam und blutig: eine Million Opfer. Es \u00fcberrascht ebensowenig, dass der Aufstand nicht zum Sieg der Bauern f\u00fchrte. Eine neue Klasse von Gesch\u00e4ftemachern hat die Feudalherren abgel\u00f6st. Mit ein wenig mehr Demagogie und etwas weniger Gewalt werden die Armen ebenso gr\u00fcndlich ausgebeutet wie zuvor.
Auch das hat mit der Frau zu tun. Sie ist, wie \u00fcberall, der Schl\u00fcssel zur Gesinnung des Mannes. Um seine Einstellung zur Welt zu erkennen, gen\u00fcgt es, seine Haltung zur Frau zu analysieren. Wer die Frau als gleichwertigen Menschen anerkennt, wird auch f\u00fcr Gerechtigkeit und Gleichheit sein. Wer von der Ungleichheit (nicht Verschiedenheit) der Geschlechter \u00fcberzeugt ist, wird soziale Ungerechtigkeit guthei\u00dfen und Unterdr\u00fcckung dulden oder sogar f\u00f6rdern. Er wird auch nicht daran zweifeln, einer \u201ebesseren\u201c Rasse anzugeh\u00f6ren. Nicht zuf\u00e4llig haben alle faschistischen Diktaturen die Frau in ihre \u201eweiblichen Grenzen\u201c der \u201edrei K\u201c verwiesen (Kirche, K\u00fcche, Kinder).
Revolution k\u00f6nnen das politische Gesicht der Erde ver\u00e4ndern. Freiheit wird es jedoch erst geben, wenn kein Schwachkopf sich mehr einbildet, auserlesen zu sein und Vorrechte zu haben, weil er eine andere Hautfarbe hat oder zuf\u00e4llig mit zwei Hoden zur Welt gekommen ist.<\/p>

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Im n\u00e4chsten Stern
\nKuba: Gewehr, Popo und Optimismus<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Stern, Heft 46, 15. November 1964 Den ersten Fu\u00dftritt versp\u00fcre ich an der linken Wade. Der zweite sitzt in der rechten Kniekehle. Der dritte sollte meinen Hintern erreichen, aber der eifrige Treter hat zu hoch hinausgewollt. Seine Beine sind zu kurz. Er hat das Gleichgewicht verloren und liegt am Boden. Als ich ihn am Kragen…<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":61983,"parent":54141,"menu_order":4,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_seopress_robots_primary_cat":"","_seopress_titles_title":"","_seopress_titles_desc":"","_seopress_robots_index":"","footnotes":""},"categories":[],"tags":[],"class_list":["post-61996","page","type-page","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","entry","has-media"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/61996"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=61996"}],"version-history":[{"count":5,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/61996\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":62008,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/61996\/revisions\/62008"}],"up":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/54141"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/61983"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=61996"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=61996"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.troeller-deffarge.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=61996"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}